Heute gehen wir in die Luft
Wieder einmal möchte man sagen. Aber da kann man halt gar so viel entdecken. Auch wenn wir diesmal etwas höher fliegen. Da wird der Blick weiter, aber eben auch die Details kleiner.
Die Höhenstraße schlängelt sich bereits auf die Hungerburg. Selten, dass man den Verlauf so gut erkennen kann. Das ist ja auch schon die erste Datierungshilfe. Ein Terminus post. Es gibt noch so viel mehr zu entdecken. Zum Beispiel eine große weiße Fläche östlich der Sill. Die Fachleute können vielleicht etwas zum Ausbaustadium des Bahnhofes sagen.
Das Hochhaus als Landmark steht auch schon. Das Gauhaus noch nicht. Damit ist die Datierung schon relativ klar, aber vielleicht geht es ja noch genauer.
Was gibt es eigentlich zu Pradl zu sagen?
Ich denke, es gibt noch Allerlei zu entdecken. Wir freuen uns.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Sammlung Kreutz, Kr/Ne-4422)
Schade, dass dieses Titelbild nicht schärfer ist!
Was ist auf die Schnelle von Pradl zu sagen? Knoller Straße 14 bis 24 scheinen schon fertig zu sein, die Baulücke Amraser Straße 17 gibt es noch. Ich schätze das Foto demnach auf den Spätherbst 1939.
Ja – es gäbe noch viel über Pradl zu dieser Zeit zu schreiben!
Man sieht fast die ganze Stadt, aber sonst nicht viel. Man sieht zu wenig oder eigentlich gar keine Details. Entweder ein schlechtes, vielleicht zu kleinformatiges Foto oder ein zu grober Scan.
Wohlvertraut die meteorologische Situation vermutlich am Vortag der Aufnahme, Schnee bis zur Hungerburg, im Tal eiskaltes Graupelwetter. Also eines jener typischen Versuchswinter im Herbst.
Was könnte der weiße Fleck nördlich des damaligen Städtischen Sportplatzes Tivoli wirklich sein (also im Vergnügungsparkgelände)?
Vielleicht das:
https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=19390705&query=%22Tivoli%22&ref=anno-search&seite=3
In diesem Fall müsste man allerdings das Aufnahmedatum etwas vorverlegen!
Ein weiterer weißer Fleck sticht in Pradl heraus – die 1938 eröffnete Schemmschule!
Jedenfalls scheint es sehr früh morgens zu sein. Die Sonne scheint kurz oberhalb der Hungerburg, die Stadt liegt noch im Schatten.
An der Unterkante in der Bildmitte erkennt man unscharf entweder eine Tragfläche oder aber einen zweiten Heißluftballon.
Was sind eigentlich die drei „Gebäude“ (oder was auch immer) in der rechteckigen Waldlichtung oberhalb der Hungerburg?
Das Aufnahmedatum wird wohl 1938 gewesen sein. Die Schemmschule wurde laut Herrn Roilo 1938 eröffnet, das alte Schulgebäude in der W. Greilstraße, welches am Foto noch zu sehen ist, wurde im selben Jahr abgerissen. Der frühwinterliche Herbsttag wird damit zum spätwinterlichen Vorfrühlingstag.
Innsbruck liegt nicht im Schatten, der Eindruck entsteht nur durch den Kontrast der schneefreien Wälder unterhalb der magischen Schneefallgrenze Hungerburg, wie man an einigen Schatten (vor allem EWI Hochhaus) sieht, ist es eher früher Nachmittag.
Interessant auch die Tragfläche: Es sieht so aus, als würde man das übliche Hoheitszeichen – Hakenkreuz im weißen Kreis auf rotem Quadrat – teilweise erkennen können.
Was ich leider auch nicht erkennen kann, ist die von Frau Stepanek zur Diskussion gestellte Bedeutung der Strukturen in der Waldlichtung ober der Hungerburg, Kahlschlag mit Felsen?
Wie ich grade nachgelesen habe, war die Schule schon 1937 fertig, 1938 erfolgte die Namensgebung. Die Vermutung, ein NS-Hoheitslogo an der Tragflächenspitze zu sehen, läßt zwar die Nazizeit vermuten, der Flug deutscher Flugzeuge nach Österreich war aber nicht verboten. Sollte es sich nicht um den Herbst 37 handeln, dann haben wir ein monatsgenaues Datum, da es im August nicht einmal in Innsbruck schneit. Da wegen der belaubten Bäume in den Parks ein herbstlicher Wintereinbruch zu vermuten ist, bleibt fast nur September 38 übrig, Danach war das Haus in der W.Greil Straße weg.