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„Hans Bleib Då…

„Hans bleib då…

… du woasch ja nit wia’s Wetter weat“ singen zahlreiche Musikgruppen im Alpenraum in allen möglichen Dialekt-Varianten und Abwandlungen. Eine Zeile des Liedes sagt hier eigentlich alles über das Wetter aus, was man wissen muss: „Es kann regnen oder schneibn oder ah Schianwetter bleibn“.

Tatsächlich hat der Mensch aber seit jeher versucht, das Wetter zu seinem Vorteil zu beeinflussen. Besondere Bedeutung kam hierbei im Christentum – wie soll es anders sein – dem Kreuzsymbol in apotropäischer Funktion zu. So sollte etwa das kreuzweise Werfen oder Legen von Gegenständen Unheil abwehren, Kreuzsymbole, getragen als Amulette am Körper, waren für das persönliche Wohl maßgeblich. Das doppelbalkige Kreuz spielte in Wetterfragen eine besonders wichtige Rolle – ein solches ist auch auf unserem Titelbild zu sehen. In der frühchristlichen Zeit war dieses den höheren Würdenträgern der Kirche vorbehalten. Von diesem „höherrangigen“ Symbol erhoffte man sich in späterer Zeit eine noch größer Gnadenwirkung als von einem einfachen Kreuz – quasi nach dem Motto „Doppelt hält besser“. Ein solches doppeltes oder sogar ein dreifaches Kreuz findet sich auch häufig auf Dächern und Kirchturmspitzen – vornehmlich, um diese vor Blitzschlag zu schützen.

(Foto: Gottfried Newesely, „Wetterkreuz auf Egg gegen Fotschertal“, 1931. Stadtarchiv Innsbruck, GoNe-4911).

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. ob ein, zwei oder dreibalkige Kreuz hängt von der Gegend ab. der oberste „Balken“ ist für das Brett mit INRI, der unterste Balken stellt das Fußbrett dar, auf dem der Herr gestanden ist. Das wird in der Ostkirche gerne verwendet.
    Es hat also nichts mit dem Ausmaß der Gnaden zu tun, zu denen es angeblich verhilft.

    1. Auch möglich. Die Ethnologen Gunter Bakay und Petra Streng vertreten in den „Tiroler Wettergeschichten“ die von mir im Beitrag angeführte Variante. Ich persönlich glaube nicht, dass es hier „richtig“ und „falsch“ gibt – wie so vieles im kulturgeschichtlichen Bereich kann etwas mehrere Funktionen haben, mit der Zeit seine Funktion verändern oder einfach verschieden interpretiert werden.

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