Haben Sie schon alle Kekse gebacken?
Lebkuchen, Vanillekipferl, Koksbusserl, Husaren- und Punschkrapferln, Linzer Augen, Butterbrote, Zimsterne – die Liste ließe sich natürlich noch weiter ausführen. Fakt ist: wenn man zu viel von egal welchem ist, hat man einen dicken Bauch, eine Zuckerschock, vielleicht noch leichte Übelkeit. Aber das hat man ja in den Weihnachtstagen sowieso immer, oder?
Daher vier weihnachtliche Forschungsfragen mit empirischen Ergänzungen meinerseits:
- Welche sind Ihre liebsten Kekse? Da kann sich doch keiner entscheiden…
- Wir oft haben Sie während des Backvorgangs die Nerven weggeschmissen? (Ich schon vor Jahren ca. 37 Mal, seither gibt’s nur noch Zelten – großformatiges Backen ist einfacher als Miniatur-Sterndln…)
- Gehören Sie zu den Familien, die erst ab dem 24. Kekse essen (dürfen/ oder als Kinder durften und das jetzt umgekrempelte haben)? (War bei der Oma so – und hatten Sie dann ebenfalls bis Ostern noch einen stolzen Bestand an Kokosbusserln, weil eigentlich nach der ganzen Fresserei zwischen Weihnachten und Silvester eh keiner mehr Lust auf Kekse hat?)
- Haben Sie schon Bauchweh? (ja!)
Die Kinder des Kindergartens Walderkammweg im Jahr 1976 machen’s vor – Kekse backen ist (manchmal) kinderleicht.
(Foto: Pressereferat; Stadtarchiv Innsbruck, Ph-20324)
Was das „Nicht-vor-dem-Heiligen-Abend-essen!“ anbelangt – also da war mein Mann seeeehr streng, jawohl.
Unerklärlicherweise schmolz der Bestand an Friedmannssternen, Non-plus-ultra-, Butterbrötchen, Nußscheiben, Husarenkrapferlbn, glasierten Halbmonden, Kokosbusserln, Nußtörtchen, Witwenküssen, Schokoladesternen und Pariser Stangerln unaufhörlich dahin…………denn: Es galt die „Ausnahme!“: die „verpatzten“ Exemplare durften gleich „entsorgt“ werden……. „weil wie schaut denn des aus—-“
Aber jetzt – nein! Es hat gereicht – seit der letzten Weihnacht mit meinem Mann wird nicht mehr gebacken…!
Gebacken hab i no keins, aber dafür hab i de, de ma ghabt ham, alle scho gessn.
Weihnachtskeks-Dialog zwischen einer „blöden“ und einer „klugen“ Hausfrau im Dezember:
k.: „Waaas? Du tuasch erst jetzt bachn?“
b.: „Ja, ja, Dezember… a paar Bäckereien…Machsch du koane Keksl?“ “
k.:“Wooll! Aber i mach sie scho z’Allerheiligen.“
b. „Aha…“
K. „…und dann iß i sie glei zamm. Weil frischer schmeckn sie mir am besten.“
b. „…und z’Weihnachtn?“
k.: „Mei – da kriagt ma r eh von alle Seitn oane g’schenkt.“
Zum Abschluß(?) eine Antikeksgeschichte.
Als ich noch ein Büro und in der Folge einen Schreibtisch, ein Altar mit PC-Tabernakel und Schubladen zur Ewigen Ablage, zur Verfügung hatte, gab es auch am Arbeitsplatz im Advent eine regelrechte Keksschwemme mit Maximum bei der Weihnachtsfeier. Was man nicht der Familie aufdrängen konnte, wurde dann an den Arbeitsplatz geschleppt und an typische, weil nicht ganz schlanke Opfer verschenkt.
Irgendwann im August kam dann eine Kollegin mit irgendeiner Anfrage zu mir, ein hiezu dienliches Schriftstück in meinem Schreibtisch vermutend, „Sie ham gsagg, dös muasch Du ham“. Ja, das hab ich, sagte ich, flugs die unterste Schublade links unten aufgerissen und, nein kein Jubelruf, sondern ihrerseits „Meine Kexlan!!“ geschrieen. Jaa, tut leid, aber…eine Antik-Keksgeschichte eben.
Ich habe sehr gelacht…
Wieso haben alle Mädchen eine Schürze um und wir Buben sind nur Zuschauer …?