General Emile Béthouart – Teil II
In dem Buch „Wallnöfer – Bauer und Landesfürst“ erinnert sich Dr. Wilhelm Steidl, Stadtrat der Landeshauptstadt Innsbruck und langjähriger Weggefährte des Landeshauptmannes Eduard Wallnöfer, dass er mit ihm im Jahr 1982 zum Begräbnis von Béthouart nach Paris geflogen ist.
Für Wallnöfer war die letzte Ehrerbietung des Oberkommandierenden der französischen Besatzungstruppen ein echtes Anliegen und ein Dank für die gute Zusammenarbeit in dessen Zeit in Tirol. Nicht ohne Stolz trug Wallnöfer einen hohen französischen Orden.
Nicht vergessen sollte jene Erzählung des nachmaligen Langzeitbürgermeisters von Telfs, Helmut Kopp, Jahrgang 1939, werden, die dieser am 9. März 2016 bei den Zeitzeugengesprächen im Casino Innsbruck erzählte:
Damals wohnte er mit seinen Eltern und fünf Geschwistern in Igls. Im Nebenhaus waren die Béthouarts einquartiert. Der General war „ein ganz wunderbarer Mensch“, der immer den Kindern freundlich zuwinkte, wenn er im Auto vorfuhr. Beim Haus des Generals gab es einen eingestürzten Luftschutzbunker, den die Angestellten nutzten, um dort Asche zu entsorgen. Kopp und seine Geschwister suchten in der Asche nach nicht ganz abgebrannten Koksstücken, war damals Heizmaterial Mangelware. Offensichtlich blieb das „Treiben“ der Buben nicht unbemerkt, stand doch eines Tages ein voller Sack unverbrannten Koks im Bunker! „Da haben wir dann nur mehr eingefasst“. Und als der General erfährt, dass Helmuts Mutter gut schneidern konnte, durfte sie Knöpfe an Hemden annähen und diese bügeln – im Tausch für Lebensmittel. Dies zeigt die philanthropische Einstellung des Generals wohl eindeutig.
(Foto: Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph-A-8-052)