Geduldsprobe
Im Herbst 1902 hatten einige bergaffine Eisenbahner einen Klub aus der Taufe gehoben – den „Eisenbahner Almklub“. Ein Blick in die Innsbrucker Tageszeitungen zeigt, dass sich rasch ein reges Vereinsleben mit Ausflügen, Veranstaltungen und Klubabenden entwickelte. Letztere fanden im Vereinslokal statt, das sich zunächst in der Kundler Bierhalle in Museumstraße befand. Von dort wechselten sie im Jahr 1907 zum „Grauen Bär“ und in weiterer Folge zum Gasthaus Pickl in der Museumstraße bzw. dem Gasthaus Neupradl in der Gabelsbergerstraße.
Die Klubmitglieder dürften früh eine besondere Beziehung zur Nordkette gepflegt haben. So veranstalteten sie etwa in den Jahren 1908/09 je ein Rodelrennen am Gramart, wobei die Strecke „vom sogenannten Stich am Höttingeralmweg bis zum Gasthause Frau Hitt“ führte. Für die Teilnehmer gab es Geldpreise zu gewinnen und im Anschluss wartete ein Einkehrschwung bei Franz Schindl.
Um 1911/12 plante der Verein die Errichtung eines Erholungsheims in der Nähe der Brandlschrofen, scheiterte damit jedoch im Feber 1912 am Höttinger Gemeinderat. Immerhin erhielt der „Eisenbahner Almklub“ aber die Bewilligung, dort oben eine Hütte zu errichten, die 1913 fertigstellt werden sollte.
Die Hütte gehörte jedoch nicht dem Klub, sondern der Gemeinde Hötting und so musste in regelmäßigen Abständen die Pacht neu ausverhandelt werden. Kein Wunder also, dass die Mitglieder den Gedanken an ein eigenes Erholungsheim an der Nordkette nie ganz aufgaben. Im Jahr 1929 gelang es ihnen sorgar einen Teil der sogenannten Brandlschrofen von der Gemeinde Hötting zu erwerben. Allerdings verweigerte die Landesregierung ihre Zustimmung und hob das Geschäft auf.
Erst im Jahr 1936 – 24 Jahre nachdem man mit dem ersten Bauansuchen gescheitert war – konnte der Klub schließlich seinen Plan realisieren. So entstand mitten im Wald – westlich der sog. „Dreier Abfahrt“ – ein schmuckes Vereinsheim (unser Titelbild zeigt es gegen Nordwesten). Auch wenn das Areal mittlerweile an die „Brandlschröfler“ übergegangen ist, so hat sich das Aussehen des „Bergheims“ bis heute nicht merklich verändert.
(Stadtarchiv/Stadtmueusem Innsbruck)
Das ist ja sehr interessant.