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Fortunato Demattio

Fortunato Demattio

Dr. Fortunato Demattio wurde 1837 in Cavalese geboren. Nach seiner Universitätsausbildung wurde er Gymnasiallehrer am k. k. Gymnasium in Rovereto. Am 5. Oktober 1865 berichteten mehrere Zeitungen, unter anderem die Troppauer Zeitung, folgendes: „Der Staatsminister hat eine am k. k. Gymnasium zu Trient erledigte Lehrstelle dem bisherigen Lehrer am k. k. Gymnasium zu Roveredo Fortunato Demattio verliehen.“ Vier Jahre später machte er den nächsten Karriereschritt. Fortunato Demattio, der in der Zwischenzeit auch zum Bezirksschuldirektor ernannt worden war, wurde als ordentlicher Professor an die Universität Innsbruck berufen, wo er die vakante Lehrkanzel für italienische Literatur übernahm.

Das Innsbrucker Tagblatt berichtete am 23. Mai 1868 unter dem Titel „Italienische Lehrkanzel auf der Universität“ folgendes über diese Stellenbesetzung: „Die Regierung hat endlich durch die Wiederbesetzung der Lehrkanzel für italienische Literatur einem allgemein fühlbaren Bedürfnisse Rechnung getragen. Daß es ein fühlbares Bedürfniß war, zeigt der fleißige und zahlreiche Besuch […] dessen sich seine Vorträge erfreuen. […] Durch seine praktischen Übungen kann der Deutsche seine im Gymnasium obligatorisch erworbenen Kenntnisse weiter ausbilden und Dank der vortrefflichen Lehrmethode der Sprache völlig kundig werden. […] Hoffen wir, daß uns diese Lehrkanzel gesichert bleibt.

Fortunato Demattio veröffentlichte einige wissenschaftliche Bücher und Artikel. Über eines dieser Werke erschien im Innsbrucker Tagblatt vom 27. Februar 1872 unter dem Titel „Literarisches“ folgende Buchbesprechung: „Von dem Herrn Fortunato Demattio, Professor an der hiesigen Universität ist eine Sintassi della lingua italiana in Bezug auf griechische und lateinische Syntax erschienen. Herr Demattio entspricht durch dieses Werk einem wahren Bedürfnisse, indem die gebräuchlichen italienischen Sprachlehren gerade diesem wichtigen Theile der Grammatik nicht die gebührende Aufmerksamkeit widmeten.“

Fortunato Demattio hatte mit seiner Frau Maria (geborene Steger) drei Kinder. Im Jahr 1875 erlitt die Familie durch den frühen Tod ihrer Tochter Amalie einen herben Verlust. Im Innsbrucker Tagblatt erschien am 22. März 1875 die Todesanzeige für das viel zu früh verstorbene Mädchen.

Bereits im Jahr 1898 emeritierte Fortunato Demattio aus gesundheitlichen Gründen und am 30. September verstarb er nach langer, schwerer Krankheit im 63. Lebensjahr. In den Innsbrucker Nachrichten erschienen am 2. Oktober 1899 folgende zwei Todesanzeigen: Eine stammte von seinen Kollegen von der philosophischen Fakultät, die andere von seiner Familie.

Die Erben von Fortunato Demattio übergaben der Innsbrucker Universitätsbibliothek seine umfangreiche Büchersammlung. In den Salzburger Nachrichten erschien am 28. Jänner 1904 in diesem Zusammenhang folgende Mitteilung: „Innsbruck, 27. Jänner. (Kleine Nachrichten.) Die hiesige Universitätsbibliothek hat wiederum eine wertvolle Zuwendung erhalten. Die Hinterbliebenen des verstorbenen Hofrates und Universitätsprofessors Dr. Fortunat Demattio haben dessen ganze Bücherei der Universitätsbibliothek geschenkt.“ Zu diesem Anlass wurde das als Titelbild verwendete Exlibris angefertigt, um die zukünftigen Leserinnen und Leser darüber zu informieren, dass sie gerade in einem Buch aus der Sammlung des verstorbenen Universitätsprofessors Fortunato Demattio blätterten.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ho-Ex-0703)

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