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Er_kennt Jonas

Er_kennt Jonas

Eines der schönsten Dinge an diesem Blog ist, wenn aus Geschichten weitere Geschichten werden. Sowohl im Beitrag als auch in den Kommentaren zum Wal Jonas, der irgendwann in den 1960er-Jahren in Innsbruck Station machte, wurde Bedauern über fehlendes Bildmaterial geäußert. Nun hat uns ein Leser Bilder zukommen lassen, die ich – auch wenn sie nicht aus Innsbruck stammen – gerne mit Ihnen teilen möchte.

Er selbst ist einige Monate mit Jonas für ein holländisches Unternehmen samt extra angepasstem Sattelschlepper auf Tournee gewesen. „Durch die Orte fuhren wir mit Polizeibegleitung, wegen der Länge von 24 Meter“, erzählt er. „In Deutschland hatten wir einen Tierarzt, der kam und Formalin spritzte. Unter dem Wagen waren Luken, wo nachgesehen wurde ob das Fleisch nicht faulte. Dieses übernahm ich dann im Ausland. Der Wal wurde mit Diesel abgerieben, damit er schön glänzte.“

Hauptaufgabe war jedoch eine andere: „Ich war mit einem Kollegen abwechselnd von 9-21 Uhr, jeder 2×3 Stunden, hinten in der Kasse beim Ausgang.“ Dort lief einerseits ein halbstündiges Erklärungstonband und andererseits wurde ein Prospekt (wohl jenes von meinem ersten Beitrag) sowie eine Postkarte verkauft:

(Fotos: Privatbesitz)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Die Fotos sind nicht aus Innsbruck. Hm. Ich hätte schwören können, dass das Titelbild den Standort Marktplatz mit den dortigen Bäumen und im Hintergrund links Hechenberg, rechts Solstein zeigt. Durch die Klamm ziehen Nebel.

    Faszinierend, wie manche Menschen aus einer skurril erscheinenden Idee eine reale singuläre Existenz machen können.

    Was es da alles zu organisieren gab. Wal besorgen, Lastwagen besorgen, die Kassenprozedur planen (und Kassa mit Absperrungen besorgen und davor ausrechnen, ob sich alles bei bürgerlichen Eintrittspreisen überhaupt finanziell ausgeht), Route planen (analoge Landkarten), Standplatz suchen, Erlaubnis erbitten, ständige Sorge um vorzeitiges Verfaulen des Betriebskapitals, Tierarzt finden, Und nicht zu vergessen die periodische Dieselpolitur. Dazu noch geschwind dem Ganzen einen tierschützerischen Rahmen zu verpassen. Und ganz zum Schluss: Wo darf ich den Riesenkadaver am Ende der Verwendbarkeit als Ausstellungsstück abladen, mit dem Diesel und Formalingetränken Fleisch heute sowieso Sondermüll. Und das alles ohne Handy und Google. Chapeau!

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