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Der Bilderblog aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck
Endlose Schlange

Endlose Schlange

Im Laufe des Ersten Weltkriegs verschlechterte sich die Versorgung der Zivilbevölkerung mit Nahrungsmittel massiv. Auch das Ende des Krieges beendete diese Hungerkatastrophe nicht sofort. Erst mit der Etablierung und der Arbeit der American Relief Administration (ARA) und dem damit verbundenen European Children’s Fund konnte die Not ab 1919 etwas gelindert werden. Stundenlanges Anstehen um geringe, rationierte Mengen an Grundnahrungsmittel gehörte daher zur Tagesordnung der Bevölkerung. Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitsbeamten, Händler:innen und Kund:innen, ausgezehrte Kinder und von Unterernährung gezeichnete Frauen prägten den Alltag.

Aus dieser Zeit stammt mutmaßlich auch das heutige Titelbild, das eine schier endlose Menschenschlange hinter der Markthalle zeigt. Anfang und Ende sind nicht auszumachen, aber wahrscheinlich reichte diese bis zum Fleischbankgebäude, das häufig als Abgabestelle von Lebensmitteln diente. Zu sehen sind hauptsächlich Frauen und Kinder. Während die Frauen in der Regel in der Reihe stehen, warten (wie lange wohl?) und uns den Rücken zuwenden, haben sich einige Kinder auch dem Fotografen zugewandt, und blicken uns mal verschmitzt mal mit leeren Blick an.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum RM-PL-2761)

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