Ein Tiny Haus
Diesen aktuellen Trend zum Kleinhaus hat es offenbar schon früher gegeben. Sie sehen ein kompaktes Haus, das jedoch nicht auf Zierde verzichtet. Das Eingangsportal ist geschmückt mit einer marmornen Wandkartusche. An den Außenwänden sind Pflanzenspaliere angebracht. Das oberste Stockwerk ist turmartige aufgesetzt. Genügend Fenster lassen das Licht hinein. Ein freundliches und schmuckes Haus.
Nur die Lage ist etwas seltsam. Das Gebäude wurde auf einem kleinen erhöhten Platz, fast direkt an der Straße errichtet. Dahinter befindet sich eine Park.
Nun meine Fragen: Wo steht das Haus? Das ist wahrscheinlich nicht schwer zu beantworten. Schwieriger wird es bei dieser: Wurde der Bau überhaupt als Wohnhaus verwendet?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-764)
Die Trafostation am Kaiserschützenplatz.
Schade – alles aufeinmal! Das wären zwei Antworten gewesen, für zwei Personen! (gell – Herr Hirsch!)
Im Haus Leopoldstraße 35 sieht man das Lebensmittelgeschäft von Frau Marie Rangger.
Korrektur: Laut den Innsbrucker Nachrichten von 1912 ist es kein Lebensmittelgeschäft, sondern eine Tabaktrafik…..
Stellt sich die Frage ob das Häuschen immer schon eine Trafostation war, auf dem Bild deutet nichts auf diese Nutzung hin
Die Station hört übrigens noch heute auf den Namen Oberauch, meines Wissens war das ein Gasthaus nebenan
Laut dem Tiroler Anzeiger vom 4. März 1911 wurde das betreffende Trafohäuschen in diesem Jahre neu erbaut. Es ist also bereits 110 Jahre alt:
„Die 107 Transformatorstationen im Stadtgebiete
besitzen eine Leistung von 2500 KW.
Neu hergestellt wurden in diesem Jahre die Sta-
tion Oberrauchplatz in einem gemauerten, netten, der
Umgebung angepaßten Häuschen.“
In diesem Beitrag sieht man den Platz noch ohne das Häuschen:
https://innsbruck-erinnert.at/ein-platz-neben-einem-platz/
Der Gasthof Oberrauch war nicht nebenan, sondern dahinter, das Haus sieht man im Hintergrund. Die Tabaktrafik war wenn nicht immer, so doch zumindest später in dem kleinen Kiosk linkerhand, an Stelle des Geschäfts der Frau Rangger war dann ein Elektrogeschäft, jetzt ist es nach Abriss des alten Kiosk wieder eine Trafik.
Leider ist die pseudobarocke Stuckatur ober der Tür einem Abstreifungsprozess der Sachlichkeit zum Opfer gefallen.
Auf der Seite von Markus Wilhelm sieht man sogar die Rückseite des Trafohäuschens. Oberhalb der Tür gab es hier auch eine neobarocke Kartusche, laut dem Foto mit der Inschrift „Elektrizitätswerk Innsbruck“ und einer Jahreszahl:
http://www.dietiwag.org/index.php?id=4280