Ein schweres Erdbeben …
… erschüttert die Landeshauptstadt Innsbruck und richtet enorme Zerstörungen an, mindestens 500 Menschen werden schwer verletzt – so lautete die Annahme für die bis dahin größte Katastrophenschutzübung in Österreich, die am 22. April 1978 in Innsbruck durchgeführt wurde. Nicht weniger als 3.000 Innsbruckerinnen und Innsbrucker, darunter 1700 zivile Helferinnen und Helfer der sog. Hilfsstationen (HISTA), 400 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren und 50 der Berufsfeuerwehr, 300 Mitglieder der Rettung Innsbruck, 100 Polizisten, mehrere Hundestaffeln und fünf Hubschrauber beteiligten sich an dieser Großübung.
Ziel war es, die Wirksamkeit der vorhandenen Strukturen und das Zusammenspiel zwischen den Rettungskräften zu erproben. Für die Einsatz- und Hilfskräfte galt es verschiedene, anspruchsvolle Szenarien im gesamten Stadtgebiet abzuarbeiten.
Das Resümee fiel durchwegs positiv aus: Generell habe „die Übung gezeigt, daß in Innsbruck auch bei Katastrophen die Bevölkerung mit einer raschen und wirksamen Hilfe – bereits in den ersten Stunden und Tagen – rechnen“ könne, heißt es etwa im Tätigkeitsbericht der Feuerwehr der Stadt Innsbruck. Allerdings zeigte die Übung auch, dass es – etwa hinsichtlich der Ausrüstung und Ausstattung der HISTA und den Kommunikationsmöglichkeiten (Funksystem!) – noch Verbesserungspotential gab. So erhielten bereits im September 1978 acht HISTA von der Stadt Großzelte (inkl. entsprechendem Zubehör) für Katastropheneinsätze.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Pressereferat, Fotos Erich Birbaumer)