Ein rätselhafter Wagenbauer
Kürzlich gelangte diese schöne Aufnahme zu uns ins Archiv. Wir sehen ein stattliches Haus und das Firmenschild eines Wagenbauers, im Hintergrund eine Villa mit markanter Fassadengestaltung und die geschwungene Kammlinie eines Hügels auf der ein Haus thront. Während der Hintergrund so gar nicht zu Innsbruck passt, lässt sich das für das Firmenschild nicht sagen. Denn in den 1880er-Jahren ließ sich in Wilten ein Franz Forman (1851-1916) aus Böhmen nieder, der zunächst als Sattler und Lackierer aufscheint, schon bald aber als Wagenbauer tätig werden sollte.
Franz Forman hatte im April 1886 die gebürtige Bruneckerin Rosa Kaifl (1863-1955) in Innsbruck geheiratet; im Dezember 1889 kam Tochter Emma zur Welt. Die Familie lebte in der Leopoldstraße. Aber zu Wilten, geschweige denn zur Leopoldstraße passen Umgebung und Stil des oben abgebildeten Hauses nicht. Denkbar wäre immerhin, dass wir eine Filiale von Forman sehen (dann bliebe die Frage zu klären, wo sich diese befand). Oder ein Namensvetter von ihm hat sich irgendwo (in Südtirol? im Trentino?) ebenfalls als Wagenbauer niedergelassen (und sein Handwerk offensichlich erfolgreich ausgeübt)? Vielleicht ist ja das unten abgebildete Inserat aus der Meraner Zeitung (22. Mai 1913) eine heiße Spur … ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Vergnügen beim Rätseln und bin gespannt, ob ein – und wenn ja welcher – Bezug zum Innsbrucker Wagenbauer Forman besteht!
(StAI, ohne Signatur)
„Überfahren“ wird wohl „überholt“ bedeuten – oder, Herr Hirsch?
oder „gebraucht“ , so wie bespieltes Spielzeug?
Meran, Untermais. inder Näher der Pferderennbahn?
Das Gebäude befindet sich definitiv in Meran, der Hügel im Hintergrund ist der Küchelberg.
Das markante Gebäude links im Bild dürfte das ehemalige Johanneum, heute Liebeswerk sein und der Turm gehört zur St. Leonhardkirche. Siehe u.a. Link, leider stimmt die Perspektive nicht.
https://www.provinz.bz.it/katalog-kulturgueter/de/suche.asp?kks_priref=40006720
Die abgebildete Werkstatt von Franz Forman muss sich aufgrund der Perspektive in einer Seitenstraße der heutigen Andreas Hoferstraße oder der heutigen Alpinistraße befunden haben. 1909 wohnte er laut Adressbuch von Meran etwas weiter stadtauswärts, im Hufschmiedheim, in der heutigen 4. Novemberstraße.
Liebe Grüße aus Meran
Liebe Frau Maringgele,
herzlichen Dank für die Auflösung – damit können wir wieder ein Foto zuordnen 🙂
Beste Grüße über den Brenner,
Matthias Egger