Ein Jugendalbum: #Kargondelsurfen
Es gibt Jobs, und es gibt Jobs für die man gemacht sein muss. Die Arbeit des Telegrafen-Verlegungs-Assistenten ist einer aus der zweiten Kategorie. Rudolf Hemerka, dessen Jugendalbum wir in dieser kleine Serie durchblättern, hat hier die Arbeit der Firma Hopffer an der gerade in Errichtung befindlichen Hafelekar-Bahn 1928 dokumentiert. Ähnliche Bilder hatten wir schon eine Reihe in unserem Blog, wie etwa hier und hier, aber in seinem Album ist Rudolf Hemerka immer Protagonist und Dokumentarist in Personalunion. Mit seinen Kollegen nimmt er mal die Gondel, mal das kleine Wartungsplateau, mit dem man näher am Geschehen arbeiten kann. Es bleibt zum Glück auch Zeit, mit den anderen Lehrlingen in der Mittagspause für ein Selbstauslöser-Gruppenselfie auf den Holzschindeln vor der Kalkschrofentapete zu posieren.

Vor dem Bau kommt die Planung – im September 1926 werden in der Stadt die Weichen für diese Bahn gestellt. Bei der Präsentation sagt der spätere Bürgermeister Fischer, hier noch Vize, dass man an manchen Orten schon von einer „Seilbahnpsychose“ spräche, angesichts der vielen geplanten Projekte in Tirol – trotzdem waren am Ende alle dafür, sogar der Höttinger Bürgermeister Graßmayr.
Ein Vierseiter aus der Zeitschrift Tirolerland lässt eine ganze Bilderserie 1930 über die Bedeutung dieser Bahnen für den erwachenden Tourismus sprechen. Berge ohne Seilbahn rücken aus dem Fokus der städtischen Besucher:innen, denen ein Erklimmen oft aus Zeit- oder Konditionsmangel nicht möglich ist.



