Ein früher Blick über den Inn
Wir reisen zurück ins Jahr 1885, es scheint ein lauer Frühjahrstag zu sein, auf den Hängen der Nordkette liegt noch Schnee, aber herunten im Tal ist die Sonne schon stark genug, um den Sonnenschirm hervorzuholen.
Wir befinden uns am südlichen Innufer, etwa in dem Bereich, wo heute die Trasse der Hungerburgbahn den Inn überquert, und blicken gegen Norden. Ins Auge sticht zunächst die enorme Abraumhalde des Höttinger Steinbruchs (links im Bild); ein beredtes Zeugnis der regen Bautätigkeit im Innsbruck des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Wir lassen unser Blick entlang der Kante des Hungerburgplateaus schweifen, von der sich einzig der Attlmayr’sche Neuhof Mariabrunn (vulgo Hungerburg) abhebt, bis uns die Sicht durch die Äste verdeckt wird, und wenden uns den teils prunkvollen, teils profanen Gebäuden auf den uns direkt gegenüberliegenden Hängen zu.
Wir sehen den prächtigen, um 1874 umgebauten Ansitz Zederfeld (ganz links im Bild), in der Mitte die Villa Guggenbichl und rechts die im Jahr 1882 errichtete Villa Blanka sowie dahinter, halbverdeckt die Weiherburg.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-M-8106)