Ein Foto-Hotspot damals wie heute
Das heutige Bild stammt nicht aus Innsbruck. Wir befinden uns an der Großglockner-Hochalpenstraße bzw. im Nahbereich der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Ein findiger Fotograf hat dort sein Freilichtfotostudio aufgebaut und macht dort all jenen, die noch keinen Fotoapparat besitzen, aber dennoch ein Andenken haben wollen ein unschlagbares Angebot: einerseits garantiert er fertige Bilder in 15 Minuten, andererseits verspricht er, den Glockner auch bei Nebel im Bild zu haben – so verstehe ich zumindest die Werbung. Für beides benötigt er wohl auch noch eine mobile Dunkelkammer, die hier nicht abgebildet ist.
Bei der Masse der Menschen, die alljährlich die Großglockner-Hochalpenstraße mit Auto, Motorrad, Bus und Fahrrad bezwangen und noch immer bezwingen, kann man sich gut vorstellen, dass der Fotograf gutes Geschäft gemacht hat.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum KR-NE-7076)
DIE MOBILE DUNKELKAMMER ist der schwarze Vorhang hinter dem Ständer mit der Werbe-Aufschrift. (Die Berg-Isel-Fotografin Frau Treichl war noch in den 1950-er Jahren so unterwegs – und hatte auch kleine Wannen mit „Fixierbad“ (oder was weiß ich) dabei. Aber ab Mitte der 50-er hatte ja praktisch
J E D E R einen Fotoapparat in einem glänzenden braunen Lederetui an einem langen Band um den Hals hängen – es rentierte sich einfach nicht.
Wie lange man – zum Beispiel am Berg Isel – auf den fertigen Abzug in Postkartengröße warten mußte? O je – wahrscheinlich nicht einmal eine ganze Stunde – oder umgerechnet: eine Ewigkeit!
fotoapparat