Diesmal wirklich trostlos

Da ich dieser Tage von Frau Stepanek gerügt wurde, weil sie deutlich anderer Meinung über eine – natürlich – Wiltener Szenerie war. Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Da ich mich auch in diesem Teil der Stadt herumtreibe, mag ich die Gegend übrigens auch sehr.

Doch wenden wir uns unserm heutigen Titelbild zu. Wir sehen einen Rohbau mit einer offensichtlich ungewissen Zukunft. Wenn das Wort Zukunft hier überhaupt angebracht ist.

Auf den ersten Blick schaut die Anlage wie ein Schwimmbad aus, auch wenn die Tiefe des Beckens von unserem Standort aus nicht zu bestimmen ist. Die großen Wandöffnungen auf der gegenüber liegenden Seite könnten eine Glasfront darstellen.

Draußen links ist das Dach eines Hauses oder einer Halle zu erahnen. Das hilft uns aber auch nicht wirklich weiter.

Wenn es sich um ein Bad handelt, dann ist es in Innsbruck ein Bau der öffentlichen Hand. Auch wenn diese für ihre Geldlosigkeit bekannt ist, hat der „Staat“ in all seinen Erscheinungsformen immer Kredit, dessen Raten sich zum Teil in Ihren Steuern widerspiegeln. Den Rest druckt er sich selber. Aber das ist eine andere Geschichte. Was ich sagen will, ist, dass auf staatlichen Baustellen normalerweise keine Rohbauten stehen gelassen werden. Aber genauso sieht es auf unserem Titelbild aus. Keine fleißigen Handwerker, nicht einmal ein Gerüst oder ein liegen gelassenes Werkzeug ist zu entdecken. Auch das Wasser im Becken ist nicht für Badende vorgesehen, sondern ist einfach Regenwasser.

Oder ist dieser Bau als ganz was Anderes geplant gewesen? Aber was?

Was ist hier also los? Und wo befinden wir uns?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Ph-3781)