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Die Schwarzen Mander (XIV.)

Die Schwarzen Mander (XIV.)

Leopold III. von Babenberg, dessen Statute 1520 von Godl gegossen wurde, war 35 Jahre zuvor auf Betreiben Friedrichs III. heiliggesprochen worden – schon an dieser Tatsache ist seine Große Bedeutung in der Geschichte und v.a. der Wahrnehmung der Geschichte Österreichs zu erkennen.

Über ihn sind deutlich mehr schriftliche Quellen erhalten als über seine Vorgänger, die ersten davon sind Schenkungen an einige Klöster. U.a. verdankt er seine geschichtliche Prominenz auch seinem Sohn, Otto von Freising, der in seinem Werk Chronica sive Historia de duabus civitatibus (dt. Geschichte der zwei Reiche / Staaten – angelehnt an Augustinus) auch über seine eigene Familie und das Wirken seines Vaters berichtet. Der Babenberger, der ca. 1075 geboren wurde, regierte die damals noch unter bayrischer Oberherrschaft stehende Mark im Südosten des Reiches. Er war in erster Ehe vermutlich mit Adelheid von Perg verheiratet – die Herren von Perg waren ein bedeutendes Geschlecht in der Mark und verfügten über beachtlichen Besitz v.a. nördlich der Donau im Gebiet des heutigen Ober- und Niederösterreich. Seine zweite Ehe war jedoch mit einem großen Zuwachs an Prestige verbunden: 1106 heiratete er Agnes, die Schwester Heinrichs V. – somit war er von einem nicht sonderlich bedeutenden Markgrafen zum Schwager des Kaisers aufgestiegen. Wie er zu dieser Partie kam, ist allerdings eine etwas unschöne Stelle der Geschichte.

Als Heinrich V. gegen seinen Vater Heinrich IV. rebellierte, schien es, als würde es in der Oberpfalz am Regen zur Entscheidungsschlacht zu kommen. Leopold gehörte dem Heer des Vaters an, doch in der Nacht zog er zusammen mit dem Herzog von Böhmen (seinem Schwager) ab. Der Kaiser sah sich somit in der Unterzahl und musste fliehen. Als Belohnung für seinen Abzug erhielt Leopold die Hand der Schwester des künftigen Kaisers. Nachdem Heinrich V. gekrönt wurde hielt er sich auch mehrmals mit seinem Hof in der Mark auf.

Bald nach seinem Tod erhielt er den Beinamen der Fromme. Im folgenden Jahrhundert entstanden die ersten Wunderberichte und Ablässe wurden Besuchern seines Grabes gewährt. Rudolf IV. beantragte die Heiligsprechung, doch wie erwähnt wurde sie erst unter Friedrich III. schließlich gewährt.

(Signatur Ph-7997)

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