skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Die Plattnerkunst In Innsbruck (IV.)

Die Plattnerkunst in Innsbruck (IV.)

Konrad Seusenhofer kam, wie im vorigen Artikel erwähnt, zusammen mit seinem Bruder Hans nach Innsbruck. Dieser war ebenfalls Plattner von Beruf und überbrachte auch die Prunkharnische für Heinrich VIII. 1518 wurde er als Nachfolger seines jung verstorbenen Bruders zum Hofplattner ernannt.

Nach dem Tod Kaiser Maximilians stand er in Diensten des Erzherzogs und späteren Kaisers Ferdinand und fertigte auch u.a. einen Leibharnisch für ihn an. Zwischen Seusenhofers Hoffplattnerei und den anderen Plattnern der Stadt, die in Mühlau ansässig waren, gab es immer wieder Konflikte, bei denen Hans Seusenhofer jedoch meist auf die Unterstützung des Landesfürsten zählen konnte. 1537 wurde er schließlich in den Adelsstand erhoben und erhielt ein Wappen mit zwei Helmen auf einem schwarzen Balken auf gelbem Grund.

Sein Sohn Jörg folgte ebenfalls dem Familienhandwerk. Er konzentrierte sich jedoch noch mehr als sein Vater und Onkel auf die „subtile Arbeit“, die prächtigen Prunkharnische, die er an die mächtigsten Herrscher Europas lieferte. Seine Arbeiten gingen an Kaiser Ferdinand, Karl V., Juan de Austria (den unehelichen Sohn Karls V. und Statthalter der Niederlande), Sigismund II. August von Polen, Franz I. von Frankreich, sowie die Erzherzöge Maximilian II. und Ferdinand II.

Auch weitere namhafte Plattner waren in der Hofplattnerei tätig, etwa Hans Maystetter, der aus den Niederlanden stammte und angeblich von Maximilian selbst nach Innsbruck berufen wurde, wo er als Polierer tätig war. Wolfgang Prenner wird um 1507 erstmal in Innsbruck erwähnt, von 1548 bis 1556 war er im Zeughaus tätig. Er schmiedete Harnische für Fußknechte und Sturmhauben.

Die Familie Topf, stand ebenfalls in der Hoffplattnerei in den Diensten der Habsburger Landesfürsten. Jakob Topf wurde von Erzherzog Ferdinand II. 1576 geadelt und erhielt ebenso wie die Seusenhofer ein Wappen. Er verbrachte einige Zeit in England, wo er ebenfalls sein Handwerk ausübte. Er lieferte zahlreiche Harnische an den Hof, darunter denjenigen, der das Grabmal Ferdinands II. in der silbernen Kapelle ziert.

(Signatur Ph-7643)

Helm mit Visier Ferdinands I., gefertigt von Hans Seusenhofer 1526–29 (Die Innsbrucker Plattnerkunst, Katalog zur Ausstellung im Ferdinandeum 1954, S. 51)
Prunkharnisch Ferdinands II., gefertigt von Jörg Seusenhofer 1547 (Die Innsbrucker Plattnerkunst, Katalog zur Ausstellung im Ferdinandeum 1954, S. 75)
Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Gehe ich schon recht in der Annahme, daß es sich beim „knienden Ritter“ des Titelbildes um Erzherzog Ferdinand II in der Silbernen Kapelle handelt?

Schreibe einen Kommentar zu Hans Pechlaner Antwort auf Kommentar entfernen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche