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Die Mühlauer Pfarrkirche, Teil 1

Die Mühlauer Pfarrkirche, Teil 1

Im Jahr 1432 wurde erstmals eine Kirche in Mühlau urkundlich erwähnt. Im Jahr 1503 wurde diese – in erhöhter Lage über dem Dorfzentrum gelegene – Kirche durch einen gotischen Neubau ersetzt, dessen Aussehen aber nicht genauer überliefert ist. Dieses Bauwerk wurde im Jahr 1748 abgebrochen und innerhalb von zwei Jahren entstand ein barocker Neubau, dessen Entwurf Matthias Umhauser zugeschrieben wird. Nur die Apsis und der Turm dürften damals von dem mittelalterlichen Vorgängerbau übernommen worden sein.

Die neue Kirche wurde am 14. August 1750 von Fürstbischof Graf Leopold von Spaur geweiht. Als Kirchenpatrone wurden der Heilige Leonhard von Noblat und Antonius der Einsiedler (Antonius Eremita) gewählt. Organisatorisch blieb Mühlau – genau wie Arzl – der Pfarre Thaur untergeordnet. Die Erhebung zu einer selbständigen Mühlauer Pfarre erfolgte dann erst im Jahr 1891.

Die folgende Abbildung zeigt ein Detail aus dem Apsisfresko von Johann Michael Strickner, auf dem der Bauzustand der Mühlauer Pfarrkirche um 1750 herum recht gut zu erkennen ist: Die dreigeschossige Fassade an der Südseite wies ein aufwändig gestaltetes Portal, eine durch Figurennischen und Fenster reich gegliederte Fassade und einen geschwungenen Giebel auf.

Von der barocken Ausstattung der Kirche, die zu einem Großteil von der in Mühlau ansässigen Adelsfamilie Sternbach finanziert wurde, sind heute noch einige Elemente erhalten, wie zum Bespiel die Deckenfresken und das Hochaltarbild von Johann Michael Strickner. Die Außenfassade wurde jedoch im 19. Jahrhundert stark verändert – doch dazu mehr im zweiten Teil des Artikels.

Das Titelbild zeigt die barocke Mühlauer Kirche auf einem Aquarell des Tiroler Künstlers Toni Kirchmayr, dem hierzu das Fresko von Johann Michael Strickner als Vorlage diente. Auf der Rückseite des Blattes steht folgender Vermerk: „Nachbildung der alten barocken Kirche in Mühlau und das Schloßes Ehrentreitz (heute Widum) vor dem Umbau in den Jahren 1851 bis 1855. Hergestellt vom Kunstmaler Toni Kirchmayr, nach dem Gemälde im Presbyterium der Kirche, anlässlich der Renovierung 1933.“

(Stadtarchiv Innsbruck, Bi-g-1955, Ph-6592)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Der Kirchenbau im Jahre 1503 könnte zeitlich mit einem wirtschaftlichen Aufschwung in Mühlau zusammenhängen. In der Zeit wurde hier begonnen Kanonen, Glocken und auch einige „schwarze Mander“ zu gießen.

    Der Brixner Fürstbischof Graf Leopold von Spaur, der die neue Kirche 1750 einweihte,, entstammte dem Tiroler Adelsgeschlecht der Spaur. Jener Familie die u. a. von 1666 bis 1812 im Besitz der Reichenau incl. Gutshof waren. Hier wurde darüber schon mal berichtet :
    https://innsbruck-erinnert.at/das-lustschloessl-in-der-reichenau/

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