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Die Innsbrucker Blindenfürsorge II

Die Innsbrucker Blindenfürsorge II

Im letzten Beitrag wurden die Beweggründe für die Gründung einer Blindenfürsorge in Innsbruck thematisiert. 1907 konnte der sogenannte „Tirolisch-Vorarlbergische Blindenfürsorgeverein“ etabliert werden, dessen Geschäftsführer schlussendlich Franz Thurner wurde. Im selben Jahr wurde das Leopardischößl (Egerdachstraße 13) in ein Blindenerziehungsinstitut umgewandelt, welches als Schule und Internat diente. Der Anstalt war es ein großes Anliegen, die zukünftige Erwerbsfähigkeit der Schüler*innen zu sichern: „Willst den Blinden Glück du bringen, Leg ihm Arbeit in die Schoß, Täglich Brot sich selbst erringen, Hilf ihm als das schönste Los.“ (Allgemeiner Tiroler Anzeiger, Nr. 48, 27.02.1924) Werkstätten waren Teil der Erziehungsanstalt; in diesen wurden das Korbflechten, Bürstenbinden und die Seilerei gelehrt; die Erzeugnisse konnten unter anderem bei der Innsbrucker Herbstmesse bestaunt werden. Später wurde der Fokus nicht mehr ausschließlich auf manuelle Arbeit gelegt, sondern vielmehr auf die Stenotypie und Musikalität.

Aufgrund des Anstiegs der Schüler*innenzahl wurde 1937 die Blindenanstalt in der Ing.-Etzel-Straße 71 bezogen. In den Kriegsjahren sahen die Angehörigen der Anstalt sich jedoch dazu gezwungen, nach Bayern zu flüchten, denn die unmittelbare Nähe zur Bahnlinie gefährdete die Institution. Nach 1945 wurde der Schulbetrieb wieder in Innsbruck aufgenommen; eine Dekade später bekam die Schule das Öffentlichkeitsrecht und sie wurde zur Blinden- und Sehbehindertenschule Innsbruck umbenannt. Seit 1977 werden die Schüler*innen nach dem Hauptschullehrplan unterrichtet. Vor einigen Jahren kam es zu einer Fusion zwischen der Innsbrucker Schule und dem Zentrum für Hör- und Sprachpädagogik in Mils.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-A-24488-1-131)

Verfasserin: Sophie Wechselberger

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