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Der Bilderblog aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck
Die Heimwehr Am Bergisel (II.)

Die Heimwehr am Bergisel (II.)

Nach einer Ansprache des Bischofs wurden die Fahnen geweiht, anschließend marschierte die Versammelten zum Andreas-Hofer-Denkmal, wo Richard Steidle (1881–1940), Landesführer der Tiroler Heimwehr und ebenfalls einer der Gründer des erwähnten Antisemitenbundes, seine Rede hielt.

Steidle sprach von „der Feier der Marxisten“, die am 12. des Monats stattgefunden hatte – er meinte damit das Fest der Sozialdemokraten zur Ausrufung der Republik. Die Rede ist nicht nur ein Zeugnis seiner Ideologie, sondern auch der tiefen Verunsicherung, die das Ende der Habsburgermonarchie gebracht hatte:

Kameraden! Vor drei Tagen haben die Marxisten Innsbrucks ihre Ideale gefeiert und für sie demonstriert. Partei und Staatsform sind die Hochgedanken, denen ihr Aufmarsch galt. Uns will bedünken, als ob diese Eintagsideale zu klein und zu belanglos seien angesichts der Notwendigkeiten unserer Zeit. Staatsformen sind vergänglich und rasch veränderlich. Parteien sind wandelbar und kurzlebig. Wir Tiroler Heimatwehrleute haben uns größere Ziele gesteckt und höhere Ideale aufgerichtet, als wir uns zusammenschlossen: Heimat und Volk! Die Heimat steht fest im Wandel der Zeiten und Anschauungen, das Volk ist nicht rasch vergänglich, wie der Einzelmensch oder ein Zweckverband politischer Natur. Heimat und Volk stehen über den Parteien und Tagesmeinungen. […]

Innsbrucker Nachrichten, 16. November 1925

Nach der Kranzniederlegung am Andreas-Hofer-Denkmal marschierten die Verbände zurück durch die Stadt.

(Richard Steidle (vorne links) bei einem Aufmarsch der Heimwehr in der Salurnerstraße 1928, Signatur Ph-18826)

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