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Die Viertel Bogenmeile

Die viertel Bogenmeile

Mit der Meile ist es so eine Sache. Wie lang mag sie in Metern sein? Selbst für Menschen die sich Umrechnungskoeffizienten merken können und unter im Kopfrechnen (einer nur mehr in der generation-prä-texas-instruments geübten Praxis) einigermaßen sattelfesten Zeitgenoss:innen ist es nicht möglich, den römischen Doppelschritt-Tausender (mille passus) ohne Zusatzangaben umzurechnen. Ob nun 1609,344 Meter (vereinheitliche Landmeile) oder 1852 Meter (Seemeile) oder gar 7585,9 Meter (österreichische Postmeile), die Bandbreite durch die Länder und Jahrhunderte ist enorm.

Hier tritt nun der Vorteil der deutschen Sprache auf den Plan, dass man eben auch mit solchen Einheiten operieren kann ohne sie auch beckmesserisch belegen zu müssen. Niemand hat je die Bogenmeile nachgemessen und dann verlangt, sie in Zoll, Faust, Fuß, Klafter oder Ruten umzurechnen oder -zubenennen.

Als Schwesternbild der Innsbrucker Vergnügungs-Chaussee ist mir kürzlich die akribische Dokumentation von Dr. Werner Neuner aus dem Jahr 2013 zur den Bogenwelten der Mittenwaldbahn untergekommen (mache Artikel findet man nur unter Karwendelbahn). Der Fotograf hat hier alles von beiden Seiten aufgenommen, die Bilder der letzten Reihe sind die Gegenschüsse zu den Bildern der ersten. Die Strecke ist insgesamt etwas eine viertel Meile lang.

Hier wird, wie man den Medien entnehmen kann, ja gerade einiges an Originalbögen getauscht (hier mit spektakulärem Zeitraffervideo)– mit Billigung des Denkmalamtes, da die existierenden nach 110 Jahren Dienst am Gleis aus statischer Sicht nicht reparabel sind.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Diese Viertelmeile habe ich sozusagen vor der Haustür gehabt. An ihr führte für die Familie der Weg in den nahen Wiltenberger Wald und über die Karwendelbrücke zum Inn, zum Höttinger Bahnhof und nach Kranebitten.

    Mit der Völserstraße als Trennlinie waren gegen die Egger Lienz Straße noch lange kleine Werkstätten, vielleicht auch der eine oder andere „Autopfuscher“, der entweder ein allwissender Autoguru oder ein tollpatschiger Nochmehrzerstörer war. Unmittelbar nach dem Krieg bis in die 50er waren dort auch Wohnungen für ganze Familien zu finden.
    Richtung Karwendelbrücke gab es nur 3 Bögen. In einem war ein Obst- und Gemüsehändler, iden andern ein Schuhmacher und Schuhgeschäft. Das Obstgeschäft verschwand als erstes, den Schuhladen hielt sich noch ein Zeitl länger. Anschließend nagte der Zahn der Zeit jahrzehntelang an den für immer verschlossenen Türen und Fenstern. Erst das lustige Bogenlokal, welches alle 3 Bögen in Anspruch genommen hat, brachte wieder Leben in die feuchten Gemäuer. Hoffentlich darf es weiterbestehen.

    Interessant war für mich als Kind das am Wochenende vor dem Obstladen aufgestellte Standl mit Süßwaren, vielleicht auch Safteln. Ein geschäftiger Herr im hellen Staubmantel und Tirolerhut entlud alles einem vollbeladenen FIAT Multipla, jedes Wochenende, bei Schönwetter sogar in der kühleren Zeit.
    Zusatzmeldung vom anderen Ende der Stadt: Ich habe ein Foto vom Jahreswechsel 60/61 von der Rückseite der Siegmayrschule. Da steht so ein Multipla vor dem Haus Siegmayrstr. 12, ein Mann im hellen Staubmantel belädt ihn gerade. Könnte er gewesen sein. Aber weiter weg gings nimmer. Oder war das am Ende sogar kaltes Kalkül?

    Wie auch immer, ich danke dem Fotografen für diese Zusammenstellung-

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