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Der Tenor Sebastian Feiersinger, Teil 2

Der Tenor Sebastian Feiersinger, Teil 2

Zwischen 1947 und 1949 war Sebastian Feiersinger fixes Ensemblemitglied am Innsbrucker Landestheater. In dieser Zeit trat er in zahlreichen Opernaufführungen auf und erwarb sich bereits mit seinen ersten Rollen die Sympathien des Innsbrucker Publikums. Bei der Aufführung der Oper Aida im Jahr 1948 entstand das Titelbild.

Sebastian Feiersinger trat aber nicht nur in diversen Opernrollen, sondern auch als Konzerttenor auf. So war er zum Beispiel beim 2. Symphoniekonzert, das am 10. und am 13. Oktober 1947 im Bibliothekssaal der Alten Universität in Innsbruck stattfand, als Solist zu hören. Die folgende Abbildung zeigt das Veranstaltungsplakat.

Am 15. Juli 1949 fand die Abschiedsvorstellung Sebastian Feiersingers am Innsbrucker Landestheater statt. Die folgende Abbildung zeigt das Plakat mit dem diese Veranstaltung beworben wurde.

Nach seinem Engagement am Innsbrucker Landestheater wechselte Sebastian Feiersinger an das Opernhaus von Graz (1953 bis 1954). Danach trat er von 1954 bis 1975 am Opernhaus in Nürnberg auf. Während dieser Zeit – nämlich von 1972 bis 1976 – verkörperte er auch in München am Theater am Gärtnerplatz diverse Charakterrollen.

Auch international war Sebastian Feiersinger ein gefragter Tenor. So absolvierte er zum Beispiel zwischen 1958 und 1959 Auftritte an der Oper von San Francisco und an der Metropolitan Opera in New York. Er trat auch an der Mailänder Scala, an der Oper von Rom, am Teatro Comunale in Bologna, am Teatro Comunale in Florenz, an der Grand Opéra Paris, am Opernhaus in Zürich und bei den Festspielen von Bayreuth auf. Seine internationalen Auftritte führten ihn sogar bis nach Rio de Janeiro, Sao Paulo und Tokio. Sebastian Feiersinger starb nach einer langen und erfolgreichen Karriere als Tenor am 2. September 1984 in Nürnberg.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-A-24480-12, Pt-609, Pt-1358)

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare
  1. In der Saison 1947/48 spielte man Ernst Toch! Ein Komponist der leider fast gänzlich vergessen ist! Wäre höchste Zeit wieder einmal seine Stücke zu spielen.

  2. Ich Banause hab mir den Komponisten Toch erst einmal googeln müssen (ehrlich: Wer kannte ihn?). Das auf youtube abspielbare Werk „Die chinesische Flöte“ wurde vor dem mir im musikalischen Geschmack als ähnlich eingeschätzten Publikum zwischen zwei konventionellen Stücken in Sicherheit gebracht. Eine auch heute noch gerne praktizierte Methode, ein zwischen Mozart und Bruckner eingebautes experimentelles Nachtstück für Sirene und umfallenden Geschirrschrank fluchtsicher zur Aufführung zu bringen.

  3. Lieber Herr Hirsch! Über Ihre Anmerkung muss ich herzlich schmunzeln! Ja, auch 1947 wusste man schon, wie man moderne Vertreter dem Publikum „näher bringt“. Wissen Sie vielleicht, wie lange das Orchester in der Alten Uni spielen musste/durfte?

  4. Lieber Herr Maierhofer, ich nehme an, daß die Alte Universität bis zum Neubau des Stadtsaales benutzt worden ist. Ein Nachlesen auf https://www.ibkinfo.at/stadtsaele hat mich aber belehrt, daß man dafür gar keine so genaue Angabe machen kann. Offenbar wurde der Stadtsaal noch während des Baus teilbenutzt, am 18. Februar 1955 fand jedenfalls das erste offizielle Konzert statt. Aber ob die Alte Uni so lange als Notlösung herhalten mußte? Das festzustellen sollte aber für das wackere Archivteam ein Leichtes sein.

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