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Der Maler Und Der Landknecht (VI.)

Der Maler und der Landknecht (VI.)

1528 marschierte ein neues französisches Heer in Italien ein, mit dem Ziel, Neapel zu erobern. Somit brach die Armee auf, um die Stadt am Vesuv noch vor den französischen Truppen zu erreichen. Von den über 30.000 Mann, die vor Rom gezogen waren, waren weniger als 15.000 geblieben, etwa 5000 davon Deutsche (von anfänglichen 12.000). Im Eilmarsch erreicht das Heer am 11. April Neapel, am folgenden Tag erschien die französische Armee und umzingelte die Stadt. Beinahe fünf Monate wurden sie belagert. Dabei kam ihnen die Seuche, die erst unter ihnen in Rom gewütete hatte zur Hilfe, indem sie nun das französische Heer dezimierte. Ende August sahen sich die Belagerer gezwungen aufzugeben. Als sie abzogen, gingen die Verteidiger zum Angriff über und stürmten aus den Toren. Die französischen Truppen erlitten eine vernichtende Niederlage und Paul Dax erwarb sich die Medaille sie auf dem einzig erhaltenen Portrait von ihm zu sehen ist. Sie zeigt ein Burgunderkreuz, die Buchstaben P. D. sowie die Umschrift Neapolis lez. Augusti 1528. Womit genau er sich diese Auszeichnung verdiente, ist leider nicht bekannt.

Nach dem Sieg bei Neapel zerfiel das feindliche Bündnis, Venedig und Frankreich schlossen Frieden mit Karl V., ebenso arrangierte sich der Papst mit ihm und krönte ihn schließlich 1530 in Bologna zum Kaiser. Florenz war der letzte verbleibende Gegner in Italien, doch nicht der einzige für die Habsburger – Ende des Jahres 1529 standen die Osmanen zum ersten Mal vor den Toren Wiens. Auch dort kämpfte der Sterzinger Maler mit – die aus den Italienischen kriegen kampferfahrenen Landsknechte spielten eine bedeutende Rolle während der Belagerung, auch wenn leider keiner genaueren Informationen über seine Waffentaten an diesem Schauplatz erhalten sind. Ehe er sich in Innsbruck niederließ zog er noch einmal in Italien für den Kaiser ins Feld und zeichnete sich im Kampf gegen Florenz ebenfalls aus – wie ist leider nicht näher bekannt. Er muss unter kaiserlichem Banner jedenfalls großen Eindruck gemacht haben, denn während seines vierjährigen Dienstes stieg er in den Rang eines Hauptmannes auf.

(Landsknecht mit Fahne, Signatur Ho-M-2000-2)

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