Der Gasthof Koreth in Mühlau

Das Titelbild zeigt eine am 25. Oktober 1905 gelaufene Postkarte aus dem Innsbrucker Verlag Robert Warger. Als Postkartenmotiv wurde eine Darstellung des Mühlauer Hauptplatzes – mit der Mühlauer Pfarrkirche und der Nordkette im Hintergrund – gewählt. Der Platz für eine persönliche Nachricht war so klein, dass die Postkartenschreiberin ihren Text direkt auf die Abbildung schrieb: „Einstweilen besten Dank für den mühsam geputzten Hut, welcher mir sehr gut steht / mit Gruß. 24.10.1905. R. Hackler.“ Adressiert war die Karte an ein Fräulein Helene Schmidt, Beamtens-Tochter, Mariahilf, Umgebung N° 54. Auf der linken Postkartenseite ist im Bildvordergrund der geschichtsträchtige Gasthof Koreth – um den es in diesem Artikel geht – gut zu erkennen.

Der Gasthof Koreth ist das älteste Mühlauer Gasthaus – er soll schon seit Ende des 15. Jahrhunderts bestehen. Seinen noch heute in Verwendung stehenden Namen erhielt er von Freiherr Magnus Adam von Coreth, der den Gastbetrieb im Jahr 1748 erwarb. Nach seinem Tod ersteigerte der Innsbrucker Bäckermeister Franz Xaver Suitner, der auch als Magistratsrat, Pfarrkirchenprobst zu St. Jakob und Spitalsverwalter tätig war, den Gasthof. Nach seinem Tod übernahmen seine Witwe und ihr Sohn Johann Anton den Betrieb. Nach dessen Tod erwarb Anton Wieser den Betrieb, ging aber bereits nach sieben Jahren in Konkurs. Danach kaufte Josef Kuen den Gasthof, der sich seit dieser Zeit im Besitz der Familie Kuen befindet.

Am 8. September 1935 brach im Gasthaus Koreth ein großer Brand aus. Der Wiederaufbau erfolgte im Jahr 1936 nach Plänen des Architekten Willi Stigler. Das nächste Bild zeigt eine am 22. November 1953 gelaufene Postkarte, die den Titel „Mühlau, Gasthof Koreth“ trägt und den Betrieb einige Jahre nach dem Wiederaufbau zeigt.

(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer 1-175, Ph-36471)