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Der Fernlöschzug Der Feuerwehr Innsbruck

Der Fernlöschzug der Feuerwehr Innsbruck

Am 12. Februar 1932 versammelten sich im Gasthaus Delevo die Mitglieder der I. Kompanie der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck, um über die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges zu beraten. Dabei wurde beschlossen, „ein gebrauchtes Gräf & Stift Chassis anzukaufen […].“ Eine vierköpfige Delegation, angeführt vom Kommandanten der I. Kompanie, Julius Pitscheider, reiste daraufhin nach Wien, um die in Frage kommende Modelle vor Ort beim Hersteller zu besichtigen bzw. auch zu testen.

Nach einigen Probefahrten fiel ihre Wahl schließlich auf einen gebrauchten „Gräf & Stift Autobus, Type SR 3 (75 PS)“ mit einer Laufleistung von 9.000 Kilometer. Der Neupreis des Wagens hatte 30.000 Schillig betragen; die I. Kompanie konnte ihn nach hartnäckigen Verhandlungen mit Kommerzialrat Karl Gräf für „nur“ 13.900 Schilling (entspricht rund 50.000 Euro) kaufen.

Zwei Mitglieder der I. Kompanie überstellten das neue Fahrzeug Mitte März 1932 von Wien nach Innsbruck, wo es zum Löschfahrzeug umgebaut wurde. Innerhalb von nur zwei Monaten konnten die Arbeiten abgeschlossen werden. Zur Bestückung gehörte u.a. eine tragbare Motorspritze, hergestellt von der Fa. Gugg.

Mitglieder der I. Kompanie der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck mit ihrem neuen Fernlöschzug.

Bereits am 14. Mai 1932 stellte die I. Kompanie ihr neues Fahrzeug mit der taktischen Bezeichnung „Fernlöschzug“ (Kennzeichen E 111) in Dienst. Der Öffentlichkeit wurde der neue Fernlöschzug am folgenden Tag – im Rahmen der 75-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck – präsentiert.

Seine ‚Feuertaufe‘ erhielt der Fernlöschzug Anfang Juli 1932 bei einem Großbrand in Mühlau (Stallgebäude des Steigerhofs in der Holzgasse). Da nur wenige Minuten vor der Alarmierung 10 Mann der I. Kompanie von einem technischen Einsatz zurückgekehrt waren, konnte sie sofort mit dem Fernlöschzug zur Einsatzstelle ausrücken, wo sie nur sieben Minuten nach der Alarmierung eintrafen.

Ähnlich wie der Pionierwagen wurde auch der Fernlöschzug – der bald einen eigenen Anhänger erhielt – zu Einsätzen in- und außerhalb der Stadtgrenzen alarmiert.

PS: Vielen Dank an HBI Manfred Liebentritt für die Unterstützung bei der Recherche!

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-12801 bzw. Archiv Mario Loidolt, Privatbesitz)

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