Das Archivding der Woche III
Das Stadtarchiv/Stadtmuseum sammelt nicht nur Fotos und Papier, sondern mit Blick auf zukünftige Interessen oder Ausstellungen auch die dreidimensionale Innsbrucker Stadtgeschichte. Um diesen zweifellos nicht minder spannenden Bestand entsprechenden zu würdigen, sollen in der Serie „Das Archivding der Woche“, frei nach dem Vorbild einer beliebten österreichischen Fernsehsendung, einige dieser Objekte vorgestellt oder noch besser von unserem fachkundigen Publikum errätselt werden.
Unser drittes Archivding ist ohne Zweifel ein exotischeres Stück in unserer Sammlung. Der Stromkabel am Ende des länglichen schwarzen Dinges verrät uns, dass es sich hier um eines der wenigen technischen Geräte handelt, die wir für die Nachwelt verwahren. Ansonsten sind keine großen Hinweise zu entdecken, außer das vordere Metallstück und ein inzwischen etwas altertümlich anmutender Druckkopf zum Einschalten des Gerätes. Bekommen haben wir das tolle Stück von der Stadtkasse, die es von den 1950er Jahren bis in die 1970er in Verwendung hatte.
Ich bin wirklich gespannt ob jemand weiß, um was es sich hier handelt und wünsche wie immer viel Spaß beim Rätseln.
Es handelt sich hier wir gleich im ersten Kommentar erraten um einen elektrischen Heizkolben für das schmelzen von Siegelwachs. Selbiges hat ebenfalls den Weg in unsere Sammlung gefunden und kam damals von einer heute noch gängigen Firma. Das Stadtsiegel selbst wurde uns in diesem Fall nicht mit übergeben.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck Re-241)
Entweder ein elektrischer Tisch-Flammenwerfer gegen sommerliche Mücken und Insekten oder ein handlicher Heizkolben für die Erhitzung von Siegellack……..
Früher hat man ja mehr gesiegelt als heute.
Dem zweiten Lösungsvorschlag möchte ich mich anschließen.
Wobei das Kabel mit PVC-Ummantelung und der verpresste Stecker wahrscheinlich nicht original sind.
Perfekt – gleich die erste Antwort ist richtig! Gratuliere.
Leider kann ich die Buchstaben am Standring nicht genau entziffern, irgendetwas mit elektrisch und „Gutenberg“ müsste dort zu lesen sein.
Unter der Marke „Gutenberg“ wird heute noch Siegellack verkauft. Es könnte sich also in der Tat um ein sogenanntes Schnellsiegelgerät handeln.
Die Rezeptur für rotes Siegellack lautet:
Schellack 35 %
Zinnober 26 %
Lärchen-Terpentin 24 %
Magnesiumoxid 6 %
Terpentinöl 9 %.
Ich lese in der oberen Zeile ELEKTRO – SIEGE… der Rest verschwindet hinter der Rundung. In der unteren Reihe Fa. GUTENBERG – B … auch hier ist der Rest nicht sichtbar. Vielleicht steht das „B“ für Burgdorf (BRD). Lt. Wikipedia wurde die Fa. Gutenberg zwar 1793 in Wiesbaden gegründet, die Hauptfertigungsstätte liegt aber in Burgdorf (Niedersachsen).
Wenn es ein Siegelstempel ist, müsst doch vorne das oder ein Siegelzeichen sichtbar sein……………..
Das war glaub ich nur der Siegellack-Erhitzer. Damit träufelte man das schmelzende Material auf die Sieglstelle und presste dann das Siegel der Wahl drauf. Das Elektrogerät selbst war Massenware,
Ja Herr Hirsch da könnten Sie recht haben, dass es nur ein Siegellack Erhitzer war. Könnte von einem Postamt stammen wo viel versiegelt wurde z.B. die Postsäcke.
Nur Schukostecker gab es zu dieser Zeit noch keine und auch keine Plastikkabel. Nur Stoffumhüllte Kabel mit Phase – Null Stecker
Aber sicher ein interessantes Teil.