Brandgefährlich
Für großes Aufsehen sorgte am Vormittag des 16. Juni 1982 eine Gasausströmmung an der Ecke Museumstraße / Burggraben. Während die Polizei umgehend die Gegend größräumig für den Verkehr sperrte (Fußgänger durften offenbar die Gefahrenstelle passieren), baute die zur Hilfe gerufene Berufsfeuerwehr einen Brandschutz auf. Sodann wurde ein spezielles Gebläse in Stellung gebracht, „um das ausgetretene Gas mit Luft zu vermischen“. Parallel dazu wurden die umliegenden Keller von der Feuerwehr mit zwei Gasspürgeräten kontrolliert, wobei jedoch glücklicherweise keine Expolsionsgefahr festgestellt werden konnte.
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Die Berufsfeuerwehr war mit fünf Fahrzeugen und 12 Mann vor Ort. Nach knapp zwei Stunden war der Einsatz erfolgreich beendet.
(StAI, Archiv der Feuerwehr Innsbruck, BFI-NE-599-25 / BFI-NE-599-28)
Abseits des wackeren Einsatzes bemerkt: Auf der rechten Seite gibt es von allen mit allen möglichen Aufschriften und Tafeln avisierten Geschäften nur mehr den Wagner, den jetzt anders heißenden Heiss, und den unauffälligen Juwelier.
Bei der Wagnerischen sieht man noch den einstigen Zeitungs- und Zeitschriftetnkiosk, er formte die Ostseite des Hausgangs, gegenüber führte eine Tür zur Buchhandlung.
Links hielt sich der Uhren Pfister bis zum Abriss des Unterbergerhauses, das einmalig altmodisch eingerichtete Farbengeschäft (Gasperl und) Schladeck ist schon länger verschwunden, zuerst der Gasperl als Doppelname, das schmale Café dahinter gibts noch nach etlichen Namenswechseln, früher hieß es einmal Bebé oder so ähnlich.
https://www.gasperl-schladeck.at/
Ja Hr. Hirsch, das kleine Cafe hieß BEBE und wurde von Gerhard HANL betrieben, nachdem er seine Motorsportfirma in der Etzelstraße verkauft hatte, bei der ich einige Motorräder erstanden hatte. Gerhard ist leider bereits 2013 verstorben.
Vielen Dank für die Details. Ja, an den Hanl und den mit ihm verbundenen verehrten Namen unter den Motorradfahrern kann ich mich jetzt auch wieder erinnern.
Dem BeBe hab ich meinen ersten Besuch in der nahen Diskothek „Playboy Club“ zu verdanken. Ein paar Mitschüler hatten mit verschwörerischer Kennermiene ausgemacht, dass wir uns „im BB“ treffen. Ich hatte keine Ahnung, dass damit das mir unbekannte Café gemeint sei, ich hielt es für eine Insider Abkürzung „PB“ für das „PlayBoy“. Ich wußte, dass da schon einer von uns dort gewesen sei. Hinterher betrachtet wahrscheinlich Angeberei, sonst nix. Und so stand ich dann ein wenig verloren inmitten einer grellen Lärmhölle auf einem fremden Planeten. Womöglich hätt ich gar nicht hineindürfen, war aber kein Problem, vielleicht auch, weil ich nur ein Cola oder ähnliches süffelte.
Im Bebe ist mir eine langjährige Pächterin und Bardame in Erinnerung, klein, schwarzhaarig und rassig. Aber sie hieß nicht Brigitte. Eher Erika oder so ähnlich.
Recht hams, Herr Hirsch,
„Gasperl und Schladeck“ war jugoslawisch, das hieß auf deutsch „Farben und Lacke“. Muß man auch mal wissen, gelt ? (Schulligung, is von meinem Religionslehrer abgekupfert, der wollte immer Geld, nach jedem Satz sagte er „gelt ?“)
Und das Cafe „BB“ geörte Brigitte Buchmeier (deshalb BB, hoffe, ich schreibs richtig). Das letzte Mal war ich dort, als man noch an der Bar gemütlich zum Bierl oane raaachn konnte, bevor der amerikanische (und in der EU-Gehhorsamsfolge) Gesundheitswahnsinn um sich gegriffen hat.
Ein „…ek“ hinten (wenngleich in Tirol auf „…eck“ ‚eingedeutscht‘) läßt mich zum „Lexikon der tschechischen Familiennamen in Österreich greifen (ÖBV Pädagogischer Verlag, Wien) –
– und hier findet sich der „Sladek“, deren es in Wien damals 127 Einträge im Amtlichen Telefonbuch gab – sowie im gesamten Österreich (einschl. Wien) 211
„…mit der Verkleinerungsform ‚Sladecek‘ bezeichnet den B i e r b r a u e r , ursprünglich wohl eher den ‚Malzer‘, da der Name zu S l a d 8/11 Malz gehört…“
Vielleicht „nuschelte“ der eingewanderte Namensträger, als er sich im Stadtmagistrat Innsbruck „angemeldet“ hat – und soo genau hat mans früher – z.B. in der Monarchie – ohnehin nicht genommen…
Die Nachkommen eines nach Triest versetzten höheren Beamten namens „Hofer“ kamen nach Innsbruck irgendwann teils als Hoffer, teils als Offer zurück.
Ich nehme an, Herr Fink wird auch diese Namensdeutung wohlwollend zur Kenntnis nehmen. Oder – ich hoffe es zumindest.
Auf jeden Fall, Frau Stepanek, weil Ihre Ausführungen immer absolut fundiert sind. Ich dachte nur…bin ja oft bei der Firma in der Pacherstraße vorbeigegangen und da prangte am Gebäude die Aufschrift „Gasperl und Schladeck“, direkt drunter „Farben und Lacke“ und als Jugendlicher dachte ich mir, das direkt drunter ist die deutsche Übersetzung des direkt drüber einer mir nicht näher bekannten Sprache (damals nahm ich an jugoschlawisch)…
Aber wenigstens eine mögliche Erklärung, woher der Begriff „Ge SC H L A D er“ für ein abgestandenes Getränk eventuell kommen könnte….