Brandgefährlich
Ein „umgestürzter Tankwagenanhänger mit aufgerissenem Tank und Domdeckel – Treibstoff rinnt auf die Fahrbahn und in den Kanal – Explosions- und Brandgefahr“ – so präsentierte sich die Lage bei der Ankunft der Einsätzkräfte am Abend des 19. Mai 1972 im Süden der Stadt. Was war passiert?
Kurz nach 21:00 Uhr hatte die Fahrdienstleitung der Stubaitalbahn den Notruf gewählt, um einen Verkehrsunfall zu melden. Im Bereich der Kreuzung Fritz-Konzert-Straße – Pastorstraße war ein mit Tanklastzug mit einer Straßenbahngarnitur der Linie 6 kollidiert. Dabei war der mit 15.000 Litern Superbenzin beladene Anhänger umgestürzt und aufgerissen worden.
Die Berufsfeuerwehr eilte mit einem Großaufgebot zur Unfallstelle. Neben den drei Kommandofahrzeugen und der 1. und 2. Gruppe rückten u.a. auch das Pulverlöschfahrzeug (PLF 2000), das Ölunfallfahrzeug (ÖLUF), das Lichtfahrzeug (LIF), das Technische-Hilfe-Fahrzeug (THF), das GTLF 12000 und das KF 16 aus. Kurz darauf wurden die FF Mühlau und in weiterer Folge auch die FF-Einheiten Arzl, Amras, Hötting, Neu-Arzl und Wilten-West alarmiert.
Sodann wurde der Tankanhänger geborgen (siehe Titelfoto) und das restliche Benzin ab- bzw. umgepumpt. Erst gegen 2:30 konnten die letzten Feuerwehrmänner wieder auf der Hauptfeuerwache einrücken. Ein äußerst gefährlicher Einsatz lag hinter ihnen, den sie Dank ihrer guten Ausbildung – und einer Portion Glück – ausgezeichnet gemeistert hatten. Die „Kosten der Beseitigung der Unfallspuren“ wurden übrigens mit rund 100.000 Schilling veranschlagt. Für sie musste der LKW-Fahrer bzw. dessen Arbeitgeber aufkommen …
(StAI, Archiv der Feuerwehr Innsbruck, Archiv der BFI)
100.000 Schilling waren damals richtig viel Geld…..
Ja, laut dem Historischen Währungsrechner (https://www.eurologisch.at/docroot/waehrungsrechner/#/) wären das heute über 34.000 Euro …