Bitte volltanken – Teil 6
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag die Tankstellen-Branche darnieder. Sinnbildlich und tatsächlich. Einerseits waren viele Tankstellen im Krieg zerstört worden, anderseits wurde der Sprit rationiert und kaum jemand konnte sich ein Auto leisten.
Mit dem Einsetzen des Wirtschaftswunders florierte die Automobilbranche. Mineralölgesellschaften begannen sich mit eigener Tankstellenarchitektur, Firmenmarke und –farbe auf dem Markt zu positionieren.
In Innsbruck siedelten sich klassische Ölkonzerne, wie Esso, Shell und BP, an.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-30885, um 1960)
Hilfe! Wo ist das? Der einfachen Antwort Kranebitter Allee widerspricht der letzte Beitrag zum Thema. Die Hallerstraße sollte es mit dem klar erkennbaren Hang unmittelbar hinter der Tankstelle auch nicht sein.
Das Adressbuch liefert weder bei Tankstelle noch bei Denoth irgendeinen Hinweis.
Bis zur Lösung tröste ich mich mit der Wiedersehensfreude mit verschwundene Details: Diesel wurde als Besonderheit extra ausgeschildert, und die Zweitakter hatten eine eigene ausgewachsene Zapfsäule, beschriftet mit Scooter. Heute ist dieser Service auf eine kleine mobile Zapfsäule mit Handbetrieb geschrumpft und füttert neben Zweirädern Motorsägen und Rasenmäher.
Könnte diese Tankstelle in der Anton-Rauch-Straße gewesen sein? Eine Vorläuferin der DISK?
Die Tankstelle in der Anton Rauchstraße taucht erst in den 70ern auf den Luftbildern auf. Da hatten die Zapfsäulen schon eine andere Form, und die Tankstellen nimmer so ein schönes Fenster wie das gebogene links. Das alte Auto, möglicherweise Schweizer Kennzeichen, könnte natürlich ein Sammlerstück in neuerer Zeit sein.
Mir sagt auch der Namenszusatz Figls nichts. Zumindest lese ich das so. Denoths gibts auch in Südtirol und Engadin, falls man Berge für den Hintergrund sucht. Der Hintergrund sieht gemeinerweise fast so aus wie ein Stück Hechenberg mit Kranebitter Klamm. Aber nur fast, der Vergleich mit Fotos platzt auf der Stelle.
Ich hab sowieso die Macke, BP Tankstellen vom Platz zu weisen, auch mit meiner Hallerstraßen BP bin ich mir mit ihrer Rolle als Weihnachtskartenmotiv schon wieder nimmer so sicher. Eben, fast ist ein anderes Wort für überhaupt nicht.
Allen Frohe Ostern ohne Grübeln!
Im Rätoromanischen bedeutet „figl“ Sohn.
Also eventuell die Tankstelle von „Denoth&Söhne“ irgendwo im Engadin?
Oh danke, Herr Rangger. Das ist natürlich ein neuer Aspekt, der zu einer meiner Namenslokalisierungen paßt. Verbannt die Innsbrucker Tankstelle in die Schweiz. Da paßt dann auch das Nummernschild. Und eigentlich auch die Bezeichnung Scooter für die Zweitaktzapfsäule, die in Österreich nicht gebräuchlich war. Vielleicht Scuol? Dort gibts z.B. eine Centralgarage Denoth mit angeschlossener Tankstelle mit dahinter liegendem Hügel und Geländer. Allerdings Avia und nicht BP. Vielleicht hat BP verkauft ;-)? Aber das wäre zu leicht.