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Bye-bye Birmingham In Innsbruck

Bye-bye Birmingham in Innsbruck

Das Ende des „Kinderheims der Stadt Birmingham„, das gestern an dieser Stelle Thema war, wurde Ende Mai 1920 im Garnisonsspital Pradl mit entsprechenden Feierlichkeiten begangen. Unter anderem überreichten die Forstratsgattin Priska Charbula und die Landtagsabgeordnete Notburga Klammer der scheidenden Leiterin Alice James ein (englisches) Dankes- und Abschiedsschreiben „im Namen der Mütter Tirols“, das auf deutsch in der Presse veröffentlicht wurde. Zwei Wochen später folgte ebendort auch die Replik von Miss James im Namen des Komitees.

Dank der Mütter Tirols und Erwiderung von Alice James anlässlich der Schließung des Birmingheim-Kinderheims in Pradl. (Allgemeiner Tiroler Anzeiger 3. Juni und 16. Juni 1921)

Daraus geht hervor, dass sich der Abschied der Engländerinnen in Raten vollzog: James müsse zwar nach England zurückkehren, „doch drei unserer Mitarbeiterinnen bleiben hier“. Als künftige Adresse des Birmingham-Komitees wurde im Schreiben die Kaiser-Josef-Straße 15 genannt, in der Helene „Nelly“ Clarke wohnte, die bereits seit über 20 Jahren als „Sprachlehrerin und Schriftstellerin“ in Innsbruck tätig war und sich in verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen engagierte.

Die „Hilfsaktion Birmingham“ blieb weiter in Innsbruck aktiv und verteilte Lebensmittel an Bedürftige. Anfang April 1922 fanden noch einmal zwei große Abschiedsveranstaltungen im Stadtsaal und im Hotel Europa unter Anwesenheit des Gründers der Aktion und mittlerweile Ex-Bürgermeisters William A. Cadbury sowie seiner Frau statt. Spitzen des Landes und der Stadt, ebenso wie Proponenten der Hilfsaktion betonten die segensreiche und völkerverbindende Zusammenarbeit. Das Abschiedsgeschenk der Firma H. Cadbury & Fry aus Birmingham an die Stadt Innsbruck: 7 Tonnen Trockenmilch. (vgl. Innsbrucker Nachrichten vom 4. April und 5. April 1922).

Aber ein kompletter Abschied war auch das noch nicht. Ein Jahr später, am 23. April 1923 verkündete der Allgemeine Tiroler Anzeiger einmal mehr das „Ende der englischen Hilfsaktion in Innsbruck“: Nach dreijährigem Aufenthalt in Tirol sei Miss Alice James – deren Abschied 1921 also nur vorübergehend gewesen war – am Vortag nach Kitzbühel abgereist, von wo aus sie nach England zurückkehren werde. Dies scheint wirklich das endgültige Ende der Aktion gewesen zu sein. Im gleichen Jahr schuf der Alt-Bürgermeister übrigens in Birmingham den nach ihm benannten privaten „William Adlington Cadbury Charitable Trust“, den es heute noch gibt.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-7162)

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