Bildung für Alle
Ein solches Gebäude mag uns allen wohl bekannt vorkommen, denn seit 1774 besteht in Österreich für alle Kinder ab dem sechsten Lebensjahr eine allgemeine Schulpflicht. Das Titelbild zeigt das akademische Gymnasium in Innsbruck mit Blick auf die Universitätsstraße. Es wurde 1562 gegründet und ist damit das älteste Gymnasium Westösterreichs. Seit 1996 wird hier auch bilingual unterrichtet.
Vor dem 19. Jahrhundert war ein Besuch der Schule hauptsächlich Kindern vorbehalten, die später einmal den Beruf eines Beamten, Kaufmanns oder Handwerkers erlernen sollten. Dies hatte zur Folge, dass ein großer Teil der Bevölkerung weder Lesen, Schreiben noch Rechnen konnte. Lediglich privilegierteren Familien war es finanziell möglich, die Bildung ihrer Kinder durch Privatlehrer zu fördern. Durch die Einführung der Unterrichtspflicht 1774 erhielten erstmalig alle Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren eine schulische Ausbildung.
In Innsbruck eröffneten die ersten Trivialschulen, in denen vor allem Religion unterrichtet wurde, da die Schulen bis 1869 der Kirche unterstellt waren. Die von der Ordensgesellschaft der Ursulinen geführte Mädchenschule zählte nach Beginn der Schulpflicht zu einer der größten Schulen Innsbrucks und bot den Unterricht kostenlos an. Obwohl es auch damals schon Gymnasien unter der Führung der Jesuiten gab, hatten diese wenig mit der uns heute bekannten Schulform zu tun, da hauptsächlich Religion und die lateinische Sprache von Geistlichen unterrichtet wurde. Seit dem 19. und 20. Jahrhundert eröffneten immer mehr Schulen im Raum Innsbruck. Anfang der 2000er gab es 35 Schulen, die von der Stadt Innsbruck verwaltete wurden. Andere Bildungseinrichtungen unterstanden der Leitung des Unterrichtsministeriums in Wien.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, KR-NE-2890)
Autorin: Antonia Knispel
…die Rillen zum Fahrradabstellen!
Da hat mans Radl noch nit anhängen müssen
Ein weiterer Beitrag zum Gymnasium Angerzellgasse: https://innsbruck-erinnert.at/alt-ehrwuerdig/