Aus Liebe zur Musik
Der Franziszeische Kataster von 1856 ist in seiner kolorierten Fassung ein Kartenwerk, in dem man sich beim Betrachten leicht verlieren kann und das immer wieder für kleine Entdeckungen und Aha-Erlebnisse gut ist. Bei einer vor kurzem erfolgten Recherche ist mir in Lans eine auffällige Struktur ins Auge gefallen – eine große Gartenanlage mit einer außergewöhnlichen Form inmitten der Felder, die Sie im Titelbild sehen. Ein Blick in den Tiroler Kunstkataster hat rasch die mögliche Erklärung für dieses Grundstück gebracht. Dabei handelte es sich um die Villa des bekannten Innsbruckers Joseph Oellacher. Oellacher war Apotheker und er betrieb die St. Anna Apotheke, seine Liebe galt der Chemie und und in ganz besonderem Maße der Musik. Letztere beeinflusste schließlich auch die Gestaltung seines Gartens, denn wenn man genau schaut, dann besitzt dieser die Form eines Cello-Kastens. Diesem Instrument war Oellacher ganz besonders verbunden und er besaß eine umfangreiche Sammlung von Noten für dieses Instrument, die nach dessen Tod als Schenkung an den Musikverein gingen.
Garten und Villa gibt’s immer noch…