skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Auf Der Höttinger Alm (3)

Auf der Höttinger Alm (3)

Nach Almwirtschaft und Fremdenverkehr wagen wir uns heute in den Wald ober- und unterhalb der Höttinger Alm. Wie schon erwähnt, befassen sich die einzigen Einträge zur Höttinger Alm in Konrad Fischnalers Chronik mit der Jagd: Einerseits, dass der Stadtkämmerer 1591 „drei Lüx [Luchse] auf Hettiger-Alm“ erlegt habe (IV / S. 217) und andererseits, dass das Abhacken der „Zuntern“ [Latschen] oberhalb der Alm 1755 von der Hofkammer untersagt wurde, um die Wildbestände zu schützen (IV / S. 218).

Zweiteres war aber keineswegs ein singuläres Ereignis. Ganz im Gegenteil. Wie Hans Katschthaler in den „Beiträgen zur Geschichte von Hötting“ (1974) zeigt, verbot das Jäger- und Forstmeisteramt im 17. Jahrhundert das Holzhacken und Taxensammeln in zahlreichen Waldstücken, 1669 etwa im Wald unterhalb der Höttinger Alm. 1706 beschloss die Nachbarschaft „Heting“, dass der Federwald oberhalb der Höttinger Alm „zur Conservierung der Höttinger Alben bey Straff in Pan und Verpoth gelegt sein solle“. Acht Jahre später wurde zusätzlich zur Unterschutzstellung des Nisswaldes die Ausnahme präzisiert, dass „die Jnhaber der Höttinger Küeh-Albm was selbe aldort an Pau oder anderes Holz bedirftig , solches in den Nisswald gleich wie von alters her noch weiters zu schlagen befuegt sein“. (S. 13 bzw. 14) Zu meinem Leidwesen hat der Beitrag lediglich die Zeit bis 1742 im Blickfeld – die letzten 200 Jahre fehlen somit.

Katschthaler beschäftigte sich im gleichen Band auch mit den landesfürstlichen Jägerhäusern, allerdings nur weit unten, an der Anpruggen und im Höttinger Ried. Was ist mit dem Jägerhäusl weit oben? Wie das Titelbild zeigt gab es selbiges zumindest um 1900. Der Presse war es jedoch kaum eine Erwähnung wert. Die Annosuche nach Höttinger + Jagdhaus erbringt als frühsten Eintrag einen Bericht aus dem Jahr 1932, als im Mai der Vermessungsbeamte Henninger von einer Stein- und Gerölllawine so schwer verwundet wurde, sodass er im Jagdhaus verstarb. Soweit jenes, das sich mit einer schnellen Literatursuche finden ließ und darauf hindeutet, dass eine tiefergehende Recherche durchaus spannend wäre.

Ein interessantes Detail ist übrigens die Benennung und Beschriftung des Häuschens. Im Titelbild auf der Nordseite „Jagdhaus Höttinger Alpe“, hier auf der Südseite „Jägerhäusl Höttinger Alpe“. Gleich zwei Beschriftungen an der Fassade und noch dazu unterschiedliche!? Ob da nicht bei der kolorierte Postkarte die künstlerische Freiheit regierte… ?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-7126)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche