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Archivding Der Woche

Archivding der Woche

Unlängst hatte ich nach der (eigentlich als abgeschlossen betrachteten) Übernahme eines Nachlasses einen Folgetermin, weil doch noch ein paar Fotos und Dokumente aufgetaucht sind, die ich abholen kommen sollte. Gesagt getan. Zusätzlich zu den vorbereiteten Dingen wurde ich „zur Sicherheit“ noch zu einem kurzen Blick in den Keller eingeladen – wo sich tatsächlich in einer Kiste noch einige familiengeschichtliche Unterlagen (Ahnenpässe etc.) fanden.

Und fast schon am Weg hinaus kam aus dem Blauen heraus die fast beiläufige Bemerkung in Richtung des obigen Titelbildes: „Und das da, das war einmal ein Bett in einem Luftschutzkeller am Bozner Platz, sagte die Mama.“ (Die Familie wohnte im Haus Nummer 4).

Auch wenn unsere Kernkompetenz im „Papiereren“ liegt, haben wir uns entschieden, dieses Stück vor der Entrümpelung und der mutmaßlichen Entsorgung zu retten. Das ging überraschend einfach. Das Gestell ist überaus leicht und nur zusammengesteckt, ließ sich also problemlos abbauen, aus dem Keller abtransportieren und im Depot verstauen (Bild 2).

Mit derlei Familienüberlieferungen, zumal aus zweiter Hand, ist das natürlich immer so eine Sache. Ich bin da alles andere als ein Experte, hätte mir Luftschutzkellerbetten aber eigentlich immer aus Metall vorgestellt. Andererseits, Materialmangel und so? Aber man sieht eindeutig, dass es sich bei den „Regalbrettern“ um Lattenroste handelt, an der Ursprungsnutzung als Bett kann es eigentlich keinen Zweifel geben. Und der Abstand zwischen den Ebenen ist so eng, dass auf engstem Raum möglichst viele Leute (Kinder?) liegen konnten. Warum sonst sollte man ein Stockbett so bauen? Eine privater, auf beengte Wohnverhältnisse zurück gehende Nutzung ist eigentlich auszuschließen, da es sich um eine wohlhabende, gutbürgerliche Familie handelte. Ganz oben war eine metallene Leiste angebracht, an der man wohl einen Vorhang montieren konnte (Bild 1 und 3). Soweit ich das sehe, dürfte auch das Original sein.

Hat die geschätzte Leser:innenschaft vielleicht weitere Beobachtungen und Ideen zu diesem Archivding?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Nachlass Peer)

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