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Am Abstellgleis

Am Abstellgleis

Jörg Thien hat bei seinen ausgedehnten Streifzügen in Innsbruck immer wieder einzigartige Fotos geschossen, ein Umstand, der unseren Leser*innen bekannt sein dürfte, da im Laufe der Jahre schon viele seiner Fotos auf unserer Seite veröffentlicht wurden. Umso verwunderter war ich auf unser heutiges Rätselfoto zu stoßen, das zumindest laut meiner Recherche noch nicht hier zu sehen war.

Abgelichtet ist in der Bildmitte eine alte Straßenbahngarnitur (die Kundigen unter uns können uns zu Typ und Einsatzzeitraum sicher mehr berichten), die auf einem Stück Gleis die letzte Haltestelle erreicht zu haben scheint. Davor ist ein roter Abarth in Szene gesetzt und streitet förmlich mit der Straßenbahn um Aufmerksamkeit des Betrachtenden. Doch auch der Rest der Komposition verdient unsere Aufmerksamkeit: Berge, Hochhaus und Baracke sowie ein Holzpfosten, auf dem ein Banner angebracht ist. Zu sehen gibt es hier nicht gerade wenig.

Jetzt bin ich gespannt, was unsere Leser*innen abseits der Rätselklassiker „Aufnahmeort und Datierung“ hierzu noch alles zu berichten haben. Wenn dann noch jemand lesen kann, was da auf dem Banner steht,…alle Achtung. 

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, 04.05.01-1)

Dieser Beitrag hat 11 Kommentare
  1. So ungefähr eingrenzen kann man (= ich) das Wo: Das höhere rosarote Haus im Hintergrund (darüber Schönblick) ist die Radetzkystr. 48, das gerade fast fertige niedere weiße Haus Duilestr. 18. Die Hochhäuser stehen in der Andechsstraße. Das Stilleben mit Abart und Lokalbahnwaggon wird zwischen Egerdachstraße und Andechsstraße zu finden gewesen ein. Auf de, Transparent steht etwas von GL…RADLD..?

  2. Im Hintergrund sieht man ein paar PKW’S. Ich kann mich dunkel an ein sogenanntes „Autohaus Franzelin“ an der Ecke Grabenweg/ Andechsstrasse erinnern. Mit viel Phantasie könnte am Banner Franzelin stehen. Wie gesagt mit viel Phantasie 🙂

    LG Thomas

  3. Die Straßenbahn-„Garnitur“ ist nur ein kleines Beiwagerl der allerersten Generation; eine Garnitur wäre ein aus mehreren Wagen gebildeter Zug.

    Dieser Beiwagen erblickte 1891 als Nr. 14 ganz in dunkelgrün bei Johann Weitzer, der späteren Grazer Maschinen- und Waggonbau-Aktiengesellschaft, in Graz das Licht der Welt und beförderte fürderhin zunächst Fahrgäste der Dampftram. 1911 wurde er nach dem neuen Nummernschema der LBIHiT in 126 umnummeriert und 1917 mit einer Luftbremse ausgestattet. Mit 79 Jahren, also 1970, wurde er in Rente geschickt und an einen Gebrauchtwagentandler namens „Jünger“ verkauft, von dem ich annehme, dass wir hier sein Firmengelände und vielleicht sein Verkaufsbüro sehen (in den historischen Adressbüchern finde ich aber nichts). Später, wann genau ist leider unbekannt, verließ 126 auf seine alten Tage sogar noch die Stadt und übersiedelte ins idyllische Unterland, genauer nach St. Johann i. T. zu einem Gasthof „Rainache“. Sicher nicht der schlechteste Platz für den Herbst so eines Beiwagenlebens.
    Natürlich wusste nicht ich das alles, sondern, wie fast immer, „der Kreutz“.

    Das Beste ist aber, dass im Museum des Vereins TMB am Pater-Reinisch-Weg die baugleichen, renovierten Beiwagen 8 (im Auslieferungszustand 1891) und 124 (im Letztzustand 1974) bewundert, bestiegen und manchmal sicherlich auch in Fahrt erlebt werden können.

  4. Zuerst einmal Entschuldigun, ich hab die Durigstraße, nicht die Duilestraße gemeint. Freudscher Verschreiber ala Veldidena…

    Im Geviert Egerdachstr. – Langer Weg – Andechsstr. hat es immer einen Gebrauchtwagenhändler mit schnell wechselnden Besitzern gegeben. Auch heute verkauft man da immer noch Autos. Ich nehme an, daß auch dieses Foto dort aufgenommen worden ist. Am Luftbild sieht man zwar ziemlich sicher die Baracke, zB Flug 1976108 (Unterinntal – Kitzbuehel) , aber keinen Beiwagen. Ein Gasthof „Reinache“ bei St. Johann wird auf Google Maps leider als „dauerhaft geschlossen“ angezeigt, und weit und breit kein Beiwagen mehr zu sehen. Am recht scharfen Luftbild vom 7.10. 1978 1978015 (REV.OEK 122 (BEV)) könnte er vielleicht im Garten stehen (?). Aber da ist die Endphase der Endphase der Baustelle Durigstraße 18 ein besserer Datumshinweis.

  5. Auf dem Transparent steht, meine ich, „Gebrauchtwagen“ (hier von hinten zu sehen). Irgendwo habe ich einmal ein Foto gesehen, auf dem der Straßenbahnwagen und darüber das Transparent „Gebrauchtwagen“ von vorne zu sehen waren.

  6. Eigentlich ist das die Bezeichnung für alle Haller – so war es zumindest bei uns früher! (Christi Himmelfahrt Legende!!)

    1. Ich kann mich kriegsbedingt nicht mehr besonders viel an meinen Vater erinnern, aber das habe ich mir interessanterweise gemerkt: 1940 wurde das Haller Schwimmbad eröffnet, am Tag danach fuhr mein Papa mit mir hinunter. Es hieß: „Heit fahrn ma mit der Haller Trampl zu di Haller Kiebel“

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