skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Album Tiroler Landestheater 1939-1944, Teil 4: Die Schöne Welserin

Album Tiroler Landestheater 1939-1944, Teil 4: Die schöne Welserin

„Die schöne Welserin“ eine Komödie in fünf Akten wurde von Josef Wenter, der am 11. August 1880 in Meran geboren wurde und am 5. Juli 1947 in Innsbruck starb, verfasst. Inhaltlich geht es um die Liebesgeschichte zwischen der reichen Kaufmannstochter Philippine Welser und Erzherzog Ferdinand. Am 9. Mai 1940 wurde das Stück erstmals am Tiroler Landestheater in Innsbruck aufgeführt. Auch in den darauffolgenden Jahren wurde das Stück, allerdings in unterschiedlichen Besetzungen, immer wieder am Tiroler Landestheater gezeigt.

Im Jahr 1940 wurde die Komödie von Siegfried Süßenguth, der zugleich die Rolle des Erzherzogs Ferdinand übernahm, inszeniert. Die Bühnenbilder stammten von Hans Siegert. Als Regieassistent fungierte Kurt Lenz. Als König Ferdinand (nachmaliger Kaiser Ferdinand I.) trat Erwin Krauser, als Erzherzog Ferdinand (dessen Sohn), wie bereits erwähnt, Siegfried Süßenguth und als Graf Franz Thurn (ehemaliger Oberhofmeister des Erzherzogs) Erich von Dreden auf. Die Rolle des Ladislaus von Sternberg (Oberstkämmerer des Erzherzogs) übernahm Wolfgang Dörich, die Rolle des De Cavaleriis (Burgkaplan des Erzherzogs) Albert Peychär. Franz Welser (Geheimer Rat Kaiser Karls V.) stellte Paul Gogel, Anna Welser (seine Frau) Gisa Ott und Philippine Welser (deren Tochter) Theodora Rupprecht dar. Die Rolle der Katharina von Loxan (Schwester von Anna Welser) wurde mit Berthe Waeber, die der Gräfin Janka Zierotin mit Edith Boewer und die des Andreas (Sohn der Philippine) mit Herbert Müller besetzt. In weiteren Rollen waren Kurt Lentz als Wenzel (Haushofmeister der Katharina von Loxan), Wilma Burgdorf als Brigitte (vertraute Dienerin der Katharina von Loxan), Max Rüden als Kaiser Karl V. und Hans Heinze als Klaus (Diener der Familie Welser) zu sehen.

Über die Aufführung berichtete Dr. Kurt Pichler in den Innsbrucker Nachrichten vom 11. Mai 1940 Folgendes: „Die Kulturwoche der Hitler-Jugend hätte ein Lücke aufgewiesen, hätte der Standort Innsbruck nicht auch einen Tiroler Künstler zu Wort kommen lassen. Dies geschah nun am Theaterabend. Der Tiroler Dichter wurde von der Jugend freudigst aufgenommen, reicher Beifall war der Dank an ihn und die Darsteller. So gestaltete sich auch dieser Abend, dem der Führer des Gebietes Tirol-Vorarlberg, Hauptbannführer Otto Weber, beiwohnte, zu einem vollen Erfolg.“

Eine ausführliche, mit viel Lob, aber auch ein wenig Kritik versehene Besprechung der Aufführung verfasste Karl Paulin. Sie erschien ebenfalls am 11. Mai 1940 in den Innsbrucker Nachrichten: „Unser Tiroler Landestheater hatte schon seit längerem die Absicht, „Die schöne Welserin“ herauszubringen und damit nicht nur eine Ehrenpflicht im Rahmen der Pflege tirolerischer Dichtung zu erfüllen, sondern unserem Publikum auch ein Schauspiel zu vermitteln, das durch Stoffkreis und Dichter in engen Beziehungen zu unserer Heimat steht. Die Übertragung einer Dichtung von besonderer Eigenart […] war keine leichte Aufgabe, der sich Oberspielleiter Siegfried Süßenguth mit großen Eifer widmete. Süßenguths Natur lag als Erzherzog Ferdinand vor allem der fröhliche, lebensbejahende Zug, das Liebenswerte des Charakters, so daß die entsprechenden Szenen am besten wirkten. Philippine Welser war Theodora Rupprecht, ein noch kaum erschlossenes mädchenhaftes Frauenbild, das aber schon recht gut die unbeirrbare Ruhe eines reinen, aufrechten Herzens traf. Erwin Krauser war als König und späterer Kaiser Ferdinand ganz von männlicher Kraft und Würde erfüllt, in der Geschlossenheit der Leistung ein Mittelpunkt des Abends. Franz Welser, sein Gegenpol, wurde von Paul Gogel in kraftvoller, im Sprachlichen oft zu gedämpfter Art verkörpert. Wolfgang Dörich stand seinem fürstlichen Herrn und Freund als getreuer Oberstkämmerer Sternberg zur Seite. Im Gegensatz zur mütterlich warmen Anna Welser, Gisa Ott, war Berthe Waeber eine sehr jugendliche Katharina von Loxan, fast zu fein und anmutig für diesen weiblichen „Wachtmeister“. […]

Die gesamten Bilder dieses Artikels entstanden bei der Erstaufführung am 9. Mai 1940.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-A-994-089, Ph-A-994-084, Ph-A-994-087, Ph-A-994-091)

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche