Es steht ein Haus…
… in einer Straße, die uns wenig über ihre Lage verrät. Nebenan steht ein ähnlicher Bau, der aber um 90 Grad gedreht ist. Es handelt sich also nicht um ein Reihenhaus.
Bei Gebäuden in dieser Größe war und ist es üblich, dass einige – um nicht zu sagen zahlreiche – Parteien hier untergebracht waren. Manchmal waren sie über Arbeitgeberidentität verbunden. Ein schwieriges Wort für eine einfache Tatsache.
Zeittypisch für einen Bau, wohl aus den 1930-er Jahren, ist, dass es keinerlei Vorkehrungen für Autoabstellplätze gegeben hat. Dies erklärt sich ganz leicht: Es gibt damals so gut wie keine Privatautos.
Ansonsten ist das Haus eher schmucklos.
Und nun kommt die größte Überraschung: Nämlich die Frage, wo wir sind.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph/A-24.372-152)
In der Grenzstraße
Nach diesem präzisen Hinweis hab ich mir das im Google Street View angeschaut: Das Photo läßt sich nicht ganz genau nachstellen weil ein Baum (Rätselfrage: Der gleiche wie am Schwarzweiß Foto?) die Aussicht verstellt. Aber es ist alles noch erhalten. Und, ja, ein Mißstand wurde mittlerweile abgestellt: Es gibt eine Garage. Und laut Klingeltafel nur mehr drei Parteien. Im alten Haus waren es vermutlich doppelt so viele.
Das im Hintergrund teilweise sichtbare Haus scheint hingegen nicht mehr zu existieren.
Ein Nachtrag (Fleißaufgabe!): https://earth.google.com/web/@47.26369736,11.41748966,581.35028076a,0d,60y,101.1805h,94.8145t,-0.0082r/data=IhoKFkRVZEVvVU5JQnVVQ2tFR1loOTZkMEEQAg
Inzwischen hat man den Eingang verbreitert und einen Carport errichtet. Der Zaun ist beinahe unverändert, es gibt einen Gehsteig davor und die Straße ist breiter geworden. Visavis hat sich alles geändert.
Wir sind viel die Grenzstraße hinausgegangen, die ja in diesem Bereich eher ein Feldweg war. Bei der Einmündung in die Amraserstraße stand eine Kapelle, die man schon von Weitem sah. Man wusste dann: Jetzt sind wir schnell einmal beim Pradler Friedhof.
Die Grenzstraße war ja unser Normalweg von Alt-Pradl zum Friedhof, ein ganz netter Fußmarsch, besonders zu Allerheiligen, wenn man in der Früh noch die frostempfindlichen weißen Chrysanthemen zum Grab hinaustragen musste!
Ich bin deshalb so schnell auf die Grenzstraße gestoßen, da ich vor einiger Zeit – ich habe jetzt nachgeschaut, es war am 29.3.2017 – wieder einmal zu Fuß vom Friedhof nach Alt-Pradl spazierte und dabei ziemlich viel fotografierte, darunter auch diese Häusergruppe.
Ob hier noch der gleiche Baum steht, kann auch ich nicht sagen, er trug auf meinem Foto jahreszeitbedingt noch keine Blätter! Größer ist er jedenfalls. Dafür blühen die Stauden hinterm Zaun in herrlichem Gelb – Forsythien.
Den Lichtmast gibt es noch immer, modern halt (Peitschenmast) und statt der zwei Drähte hängt nur mehr ein Kabel, dafür ist er auf und auf mit irgendeiner Klettpflanze bewachsen.
Das Haus dahinter existiert auch noch, es ist nur heller geworden (beige gestrichen mit weißem Gesimse)
Fleißaufgabe Nr. 2: https://postimg.cc/YG4PWpFN
Wünsche noch ein schönes restliches Pfingstfest, Herr Hirsch! Natürlich auch Ihnen, Frau Stepanek – danke, dass Sie so fleißig sind (beide)! Leider haben sich andere ziemlich rar gemacht – schade!