Die Seiler in der Seilergasse
Mit dem heutigen Titelbild gehen wir in eine Zeit zurück, als es in der Seilergasse tatsächlich noch Seiler bzw. Fachgeschäfte für Seilerwaren gab. Im Bild ist das Schaufenster des Fachgeschäfts von (Rudolf) Hermann Knofler zu sehen. Der gebürtige Rattenberger eröffnete an dieser Adresse (Seilergasse 6) im Jahr 1923 sein Geschäft für Seilerwaren, Bürsten und Besen. Schon 1920 hatte er das Seiler-Geschäft von Ignaz bzw. Anna Gerza übernommen, das jedoch ein Haus weiter – in der Seilergasse 4 – war. Drei Jahre später – 1923 – erfolgte schließlich die Übersiedlung in das Eckhaus, womit das Geschäft an Sichtbarkeit wohl deutlich zugenommen hat. Insgesamt war es wohl werbetechnisch sicherlich kein Nachteil, ein Seilergeschäft in der Seilergasse zu haben, allerdings gab es in der Gasse zu dieser Zeit einige Konkurrenz. Denn mit Josef Andreis/Josef Putzenbacher sowie Georg Tröger gab es in der Gasse noch weitere Seiler, die jedoch jeweils auch noch Filialen in anderen Straßen besaßen. Ende der 1930er Jahre übersiedelte Knofler mit seinem Geschäft in die Maria-Theresien-Straße, seine Konkurrenten blieben teils noch länger vor Ort.
Heute ist davon nichts mehr zu sehen, auch die ehemaligen Schaufenster sind einer unscheinbaren Glastür bzw. grauen Steinen an der Ecke gewichen. Und Seile oder ähnliches kauft man heute wohl im Baumarkt.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum RM-PL-2887)
Im Schaufenster mehrere inzwischen völlig „ausgestorbene Gegenstände, als da sind: „Waschrumpeln“, „Reisstrohbesen“ und „Teppichpracker“.
Oh Du guuute alte Zeit, wie „schön“ warst Du doch…!