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Hopfen Und Malz (II.)

Hopfen und Malz (II.)

Der von Wilhelm Biener gegründeten Brauerei war mehr Glück beschieden als ihm selbst. Während er keine zehn Jahre nach der Gründung wegen fadenscheiniger Anschuldigungen hingerichtet wurde, bestand die Brauerei über seinen Tod hinaus. Zu seinen Lebzeiten hatte er es geschafft, sein Unternehmen zu einem jährlichen Reingewinn von stolzen 3.700 Gulden zu führen. So guten Zahlen schrieb sie nach seinem tragischen Ende zwar nicht mehr, aber sein ehemaliger Braumeister führte sie erfolgreich weiter.

Eine Beschwerde der Besitzer der Südtiroler Weingüter öffnet uns auch einen Blick in die ungleichen Machtverhältnisse zwischen Traube und Gerste in jenen Tagen. Auf die Klage, dass die Brauerei den Absatz des Weines beeinträchtigen würde, erwiderte der Sohn des hingerichteten Kanzlers, Rudolf Biener, dass in Tirol jährlich 150.000 Yhren Wein an Mann gebracht würden, während Büchsenhausen lediglich 1.000 Yhren Bier produzierte. Die Yhre(n) ist ein altes Hohlmaß, hier bezieht es sich wahrscheinlich auf die Bozner Yhre, die etwa 78 Liter fasste. Somit währe das ein Konsum von ca. 11,7 Mio. Litern pro Jahr. Die Bevölkerung der Gefürsteten Grafschaft wird um 1600 auf etwa 400.000 Menschen geschätzt, womit man auf einen pro Kopf-Verbrauch von ca. 29 Litern kommt, das wäre nicht weit entfernt von der heutigen Zahl (26 Liter). Die Zahlen Bieners sind also nicht unplausibel. Er nennt uns hier nur die Produktion von Büchsenhausen, keine Zahlen zu anderen Brauereien im Lande, aber noch 1797 kamen diese zusammen nur auf 350.000 Liter.

(Signatur sommer 5_141)

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