Raritäten aus der Postkarten-Sammlung Günter Sommer, Teil 4
Postkarten wurden nicht nur als kostengünstiges Kommunikationsmittel verwendet, sondern dienten auch als Sammelobjekte. In der Hochzeit des Sammelns – zwischen 1895 und dem Beginn des Ersten Weltkrieges – gingen ungefähr 20 Prozent der hergestellten Karten direkt an Sammler, ohne jemals als Kommunikationsmedium verwendet worden zu sein. Ende des 19. Jahrhunderts existierten im Deutschen Reich 60 Fabriken, die Postkarten-Sammelalben herstellten. Es kam zur Gründung zahlreicher Philokartie-Vereine und diverse „Sammlerzeitschriften“ kamen auf den Markt.

Beliebt bei Sammlern waren unter anderem Postkartenserien. Ein Beispiel für eine solche sind die drei in diesem Beitrag abgebildeten, ungelaufenen Jugendstilpostkarten. Die Karten zeigen als Hauptmotiv jeweils eine Porträtfotografie einer hübschen, jungen Dame. Umrahmt werden die Porträts von dekorativen, handkolorierten Blumenranken. Der äußere, leicht geschwungene Rahmen ist – bei allen Karten gleich – mit einem schlichten Punktemuster gestaltet.

Die Postkarten tragen auf der Adressseite den Aufdruck „S&S Vendista Serie 1“ und wurden zudem mit dem Stempel „Kunstverlag Leo Stainer, Innsbruck“ versehen.
(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer 46-178, Sommer 46-177, Sommer 46-173)