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Ein Omen über Innsbruck (I.)

Ein Omen über Innsbruck (I.)

2024 war zum ersten Mal der Komet Tsuchinshan–ATLAS mit freiem Auge am Nachthimmel sichtbar. Seinen etwas kuriosen Namen verdankt er den Observatorien, die ihn entdeckt haben: der Tsuchinshan Sternwarte östlich von Nanjing in China und dem ATLAS Observatory in Südafrika (dessen Name ist wiederum ein Akronym für Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System). Das hier zu sehende Bild wurde von einem Mitarbeiter des Stadtarchivs vom Rosengarten in Patsch am 17. Oktober aufgenommen, kurz nachdem der Komet am 12. des Monats der Erde am nächsten gekommen war.  Es wird vermutet, dass es sich um ein Objekt aus der Oortschen Wolke handelt, ein kugelförmiges Feld von Milliarden von kleinen Körpern aus Gestein und Eis, welches unser Sonnensystem umschließt.

Was heute ein interessantes astronomisches Phänomen ist, war für viele unserer Ahnen ein Vorbote großen Unheils, der regelrechte Panik auslösen konnte. Wie mit so vielen esoterischen Vorstellungen wurde auch diese vermeintlich durch einige Zusammenfälle bestätigt: Der Zerstörung Pompejis 79 n. Chr. ging ein Komet am Himmel voran, 1618 stand strahlte ein Komet über der Nordhalbkugel (auch wenn er erst nach dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges erschien) und 1910 durchzogen sogar zwei den Himmel und wurden somit später als Vorboten des Ersten Weltkrieges gedeutet.

1894 veröffentlichte der deutsche Astronom Max Wilhelm Meyer einen Artikel über das Phänomen der „Kometenfurcht“. Er argumentierte dabei, dass sich der Aberglaube an die unheilbringenden Eigenschaften von Kometen dadurch so stark etablierte, weil sie durch die Furcht die sie auslösten, tatsächlich Unglück brachten – gewissermaßen ein astronomischer Placeboeffekt.

(Ph-Dig-2652-1)

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