Turnusvereinshaus St. Nikolaus
Die Innstraße 2 hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Das wuchtige Haus wurde ursprünglich zu Beginn des 18. Jahrhunderts als Gefängnis errichtet. Daran angeschlossen war eine Leinenfabrik, in welcher die Häftlinge arbeiten mussten. 1859 ging es in den Besitz der Stadt über, die es zwei Jahre später an den Einquartierungs-Turnus-Verein übergab, damit dort Soldaten einquartiert werden konnten. Zehn Jahre später bezog die Gendarmerie das Gebäude und bewohnte es bis zum Ende der Monarchie. Anschließend wurde es zu einem Wohnhaus umfunktioniert.
In den 80er Jahren wurde es schließlich grundliegend saniert, nachdem die alten Wohnungen schon lange ein „Sorgenkind“ der Stadtverwaltung gewesen waren. So war es nicht nur für die neuen Mieter eine große Freude, als ihnen 1988 von Stadtrat Bruno Wallnöfer die Schlüssel zu den neuen Wohnungen übergeben wurden. Ursprünglich hatte man mit 80 Mio. Schilling für das Projekt gerechnet, letztlich wurde es aber mit nur 73 Mio. fertiggestellt.
(Titelbild: Firstfeier am 1.Bauabschnitt des Turnusvereinshauses 30.11.1987, Signatur Ph-22122_1)
(Das Haus nach Abschluss der Bauarbeiten 1988, Signatur Ph-33001)
Freunde von mitr haben in den 70er Jahren mit ihren Eltern/Familien im Turnusvereinshaus gewohnt. Die habe ich öfters besucht und kann mich daher noch recht gut an das Interieur des Hauses erinnern – eine Wohnungstür neben der anderen, Gemeinschaftstoiletten in jeder Etage, ich weiß nicht, ob es fließend Wasser in den (eher kleinen, aber viel bevölkerten) Wohnungen gegeben hat. War da unter dem Dach nicht mal ein Galgen, wo man Übeltäter aufgehängt hat ? Damals hielt sich zumindest das Gerücht, daß es früher einmal so war.