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Der Verlorene Schatz

Der verlorene Schatz

Heute kehren wir zur Hohenburg zurück, die uns bereits letzte Woche in einem Rätselbeitrag beschäftigt hat. Mag man der von Michael Unterwurzacher verschriftlichten Sage Glauben schenken so befindet sich in der Hohenburg nicht nur ein verschwundener Schatz, sondern auch ein armes Hochburgfräulein, welches auf seine Erlösung wartet.

In der Sage wird von einem Mädchen vom Einödhof berichtet, welches in der Christnacht mit der Großmutter von der Messe zu Hause blieb um Haus und Hof zu hüten. Unglücklicherweise wurde aufgrund eines gewaltigen Windstoßes das Licht im Haus ausgelöscht und somit musste sich das Mädchen auf den Weg machen, um Licht vom Nachbarn zu holen. Im Dunkeln folgte sie einem Glimmer in der Ferne und siehe da, die Hohenburg tat sich vor ihr auf. Als sie die Burg betrat, fand sie sich in einem unterirdischen Gewölbe wieder das sie in ein prächtiges Gemacht mit goldener Decke leitete. Vor einem altertümlichen Kamin erwartete sie ein stummes Burgfräulein. Diese wollte dem Mädchen helfen und versuchte die brennenden Kohlen des Kamins ihr in den Schurz zu geben. Da das Mädchen aber Angst davor hatte Feuer zu fangen, ließ sie die geschenkten Kohlen fallen und die Schatzkammer sowie das Burgfräulein verschwanden. Wieder zu Hause angekommen, schimpfte die Großmutter das Mädchen, weil der Schatz verloren war und das Burgfräulein nun wieder hundert Jahre auf seine Erlösung warten müsse.

Die erste Erwähnung der Hohenburg findet sich in einer Verkaufsurkunde aus dem Jahr 1311. Nach einer Reihe von Besitzern wird sie im 16. Jahrhundert von Erzherzog Ferdinand für seine Frau Philippine Welser erworben. Diese soll Umbauten in die Wege geleitet haben. Im Jahr 1620 findet sich ein Verweis, dass die Burg leider unbewohnbar sei. Nach einigen Besitzerwechseln kommt die Burg 1809 zur Familie Riccabona von Reichenfels, die den Bau 1877 wiederaufbaut. Dr. Othmar Riccabona von Reichenfels Renovierungsbestrebungen waren auf den Erhalt des mittelalterlichen Charakters ausgelegt und somit wurde der Bautypus „Festes Haus“ beispielhaft erhalten.

(Oswald Trapp, Tiroler Burgenbuch VI. Band-Mittleres Inntal, S. 134)

Auf die Besitzer Riccabona von Reichenfels folgten Julius von Ficker und seine Nachkommen. Diese beherbergten nicht nur Georg Trakl, sondern ebenfalls den Komponisten Eugene d’Albert, der hier an seiner Oper Tiefland weiterarbeitete. Nach einer kurzen Phase im Besitz des Jesuitenordens und in der Verwendung als Hotel wird das im Privatbesitz bestehende Gebäude nun wieder als Wohnhaus genutzt. Untenstehend finden Sie, liebe Leser*innen noch einen Werbefolder zur Hohenburg in Igls zur Zeit als diese als „Schloß und Landhaus“ vermietet wurde.

Autorin: Nadja Wolf

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-34756, Ph-23501, Fir-1243, Fir-1243_2)

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