Der zweite „Tiroler“ Flughafen
Wer seine Flugreise nicht von Innsbruck aus startet, der wird sehr häufig den Weg nach München (mittlerweile auch häufig Wien) antreten. Gerade unterländische Grenzbewohner bevorzugen in der Regel den Münchner Flughafen, weshalb er regelrecht ein zweiter „Tiroler“ Flughafen bezeichnet werden kann. Auch meine An- und Rückreise für den diesjährigen Urlaub geht wieder einmal über die bayerische Landeshauptstadt. Den Münchner Flughafen, den Sie auf unserem Titelbild sehen, gibt es aber (fast) nicht mehr. Der seit 1939 bestehende Flughafen München-Riem kam im Lauf der Jahre durch stetig steigende Passagierzahlen schlichtweg an sein infrastrukturelles Limit. Beachtliche 10,9 Millionen Fluggäste wurden im letzten Betriebsjahr 1991 abgefertigt.
Vom 16. auf den 17. Mai 1992 übersiedelte der gesamte Flugbetrieb wortwörtlich über Nacht auf den neuen Flughafen München Franz Josef Strauß in der Nähe von Freising. Die Geschichte des neuen Flughafens erspare ich Ihnen an dieser Stelle. Vom Gelände in Riem blieben zwei Gebäude erhalten: der Tower und die Wappenhalle (auf dem Titelbild zu sehen). Das Gelände wurde in weiterer Folge als Kulturzentrum genutzt, ehe die neue Messestadt Riem mit Wohn-, Büro- und Geschäftseinheiten sowie dem Messegelände gestaltet wurde.
Warum unser Fotograf im Jahr 1967 am Flughafen war ist nicht genau überliefert, sehr wahrscheinlich handelte es sich aber um einen Abholdienst der Verwandtschaft zum Transfer nach Innsbruck. Gibt es denn unter unseren LeserInnen noch NutzerInnen des alten Münchner Flughafens?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Slg. Gottfried Newesely, Titelbild: GoNe-29467)
beim Lufthans rechts musst ich lachen
Der Flughafen Riem war von Tirol aus besser erreich bar als der neue, den man nur über ein oft verstopftes Autobahnnetz erreicht. Manche brettern auch das letzte Stück lieber über die alte parallele Landstraße.
Meine Erlebnisse beschränken sich auf zwei Flüge, einmal mit PAN AM nach Berlin Tegel (gibts auch nimmer), das andere Mal nach Rom zum Umsteigen nach Catania (damals auch noch alte Version). Es war wirklich ein wenig gedrängt, aber nicht so wie heute, wo alles fliegt, weils billig ist, egal wohin. Es ist dann allerdings sehr bald möglich gewesen, von Innsbruck aus wegzufliegen sodaß ich mit keinen weiteren München Erlebnissen mehr aufwarten kann. Erst in letzter Zeit, als die Flüge ab Innsbruck wieder zusammengestrichen wurden, nahm ich F.J.Straus in Anspruch.
Manche Passagiere mußten auch nach München fliegen, weil der Innsbrucker Flughafen wegen schlechter Sicht nicht anfliegbar war. Ganz am Anfang des Innsbrucker Flughafens war es einmal umgekehrt, eine viermotorige Maschine der ägyptischen SAIDE landete überraschend bei strahlend schönem Winterwetter zu Weihnachten 1948 in Innsbruck, dem einzigen Ort ohne Nebel.
Die am oberen Bild zu bestaunende Parkplatzsituation scheint trotz einiger Parkverbotstafeln alten Stils ein problemloses „Hinfahren, Autoabstellen und Abfliegen“ zu dokumentieren. Unvorstellbar.