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Wo Der Kaiser Auf Innsbruck Herabblickte

Wo der Kaiser auf Innsbruck herabblickte

Es fehlen nur noch einige Schritte, ich kann sie sehen oder zumindest ihre Spitze.
Endlich angekommen, der steile Anstieg hat sich ausgezahlt. Vor mir ragt die Kaisersäule empor.
Nun kann ich nachvollziehen, was für einen Ausblick Kaiser Franz I. im Jahr 1815 auf Innsbruck und das Inntal hatte. Die Kaisersäule (Franzenspyramide) befindet sich auf der Schulter des Thaurer Zunterkopfes und wurde ein Jahr nach dem Besuch des Kaisers aus Holz errichtet.

Kaiser Franz I. hatte am 21. Oktober 1815 Hall und das Salzbergwerk besucht und von dem Standpunkt der heutigen Pyramide aus, einen guten Ausblick auf den Schauplatz gehabt, wo sich der Tiroler Freiheitskampf 1809 abgespielt hat.
Im Jahr 1839 wurde die Holzpyramide durch eine Steinpyramide ersetzt. Eingeweiht wurde sie am 20. September 1839. Anlässlich dieser Feier wurde eine Widmungsurkunde und Silbermünzen in einer Blechkassette in den Schlussstein in der Pyramide eingeschlossen. Die Urkunde lautete:

An dieser Stelle stand Kaiser Franz der Erste, Kaiser von Österreich, Graf von Tirol, am 21. Oktober 1815 bei seinem ersten Besuche in dem nach schweren Kämpfen wiedererrungenen Lande. Jubelnde Schützen und Salzbergarbeiter umstanden den heißgeliebten Landesvater. Sein Blick überschaute das herrliche Tal, überschaute den Kampfplatz vom Jahre 1809 und der Freudenruf eines glücklichen Volkes widerhallte von Berg zu Berg. So heil’ge Erinnerung festzuhalten und zu vererben auf Kinder und Enkel ward dieses einfache Denkmal gesetzt im Jahre 1839 unter Kaiser Ferdinand des Ersten, des Sohnes, glorreicher Regierung.

Innsbrucker Nachrichten, 26.08.1907, S. 5.

In den 1880er Jahren wurde der Schlussstein zertrümmert und der Inhalt mit Urkunde und Münzen gestohlen, weshalb im Jahr 1907 eine Kopie der Urkunde hinterlegt wurde und ein neuer Gedenkstein an der Pyramide angebracht wurde.

Fotoaufnahme vom 12. Oktober 1913. Zahlreiche Inschriften und Graffitis sind erkennbar (StAI: KR-PL-2915)

Die Wanderung zur Kaisersäule lohnt sich. Es lässt sich hier bei einem „Rasterle“ ganz gut verweilen.
Eine Einkehrmöglichkeit bietet außerdem die nahegelegene Thaurer Alm.

Titelbild und Text: Martina Pomaro

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