skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Wir Leben Im Terrassenbau (1)

Wir leben im Terrassenbau (1)

Da ich persönlich Terrassenbauhäuser wahnsinnig faszinierend finde, werde ich Ihnen einerseits das Konzept hier kurz vorstellen und andererseits ein paar Ausführungen in Innsbruck anhand mehrerer Beiträgen zeigen.

Ihren jüngst zurückliegenden Boom erfuhren Terrassenhäuser in den 1960er und 1970er Jahren. Die Grundidee, Häuser architektonisch an einen Hang anzugleichen, findet man aber bereits in frühen Kulturen im Vorderen Orient und Mesopotamien sowie in frühen amerikanischen Kulturen. Die uns heute geläufigere Art als Mehrparteienhaus wurde erst Anfang/Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelt. Hintergedanke für die Entwicklung dieser Wohnform war das ambitionierte Ziel, die Vorteile von Einfamilienhäusern mit eigenem Garten im verdichteten Geschosswohnungsbau zu realisieren. Unterschieden werden hauptsächlich zwei Typen: hangfolgend und hangbildend (wobei es auch eine Kombi aus beiden gibt). In Innsbruck finden wir beispielsweise vorwiegend hangfolgende Terrassenbauten, was den lokalen Gegebenheiten geschuldet ist. Durch die für diesen Typus vorteilhafte Südhanglage treffen wir gerade in Stadtteilen wie z. B. Hötting und Arzl Terrassenbauten an. Unser Titelbild, ein Modell für das Bauprojekt an der Höhenstraße 5 war ebenfalls hangfolgend geplant. Dazu aber mehr im nächsten Beitrag der Reihe.

Neben der markanten Bauweise sind die Pflanzentröge auf den Terrassen ein wesentliches Merkmal fast aller Terrassenhäuser, können aber von den einzelnen BewohnerInnen individuell bepflanzt werden. Nach der Boomzeit der 60er und 70er Jahre kamen weitere Bauvorhaben jedoch vollends zum Erliegen. Verantwortlich waren mehrere Umstände, wobei der Hohe planerische Aufwand (es gab sozusagen keine allgemeine Vorlage und vorausgegangen Pläne konnten nicht einfach kopiert und leicht verändert werden) sicherlich ein großes Manko war.

Gerade in den letzten Jahren kam das Konzept von Terrassenwohnhäuser aber wieder in den Fokus der Architektur. Grund war unter anderem die Corona-Pandemie mit seinen Lockdowns. Schließlich bieten Terrassenwohnhäuser, anders als „normale“ Wohnblocks, wesentlich mehr Freifläche und damit einen zusätzlichen „Lebensraum“ im Freien. Inwiefern Terrassenwohnungsbau wieder ein Revival erleben wird, wird sich zeigen. Innsbruck wäre für weitere Projekte zumindest von den topographischen Voraussetzungen geeignet.

Einen recht interessanten Artikel zum Thema Terrassenhaus findet man in der Ausgabe 572 der BauNetzWoche von 2021. Zum Download des Artikels kommen Sie hier.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-5276)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche