Mit Tinte und Feder…
… muss ich diesen Beitrag Gott sei Dank nicht mehr schreiben, denn der digitale Fortschritt ist natürlich auch im Stadtarchiv eingekehrt. Ohne Tintenflecken an den Händen schreibt es sich einfach bequemer. Das hätte der Schriftstellerin Alma Holgersen sicher auch gefallen. Um sie soll es im heutigen Beitrag gehen.
Holgersen wurde 1899 in Innsbruck geboren, wuchs allerdings in Wien auf, da ihr Vater als Hofrat am Obersten Rechnungshof arbeitete. Neben dem Musizieren und dem Malen, begann sie sich bereits in jungen Jahren auch für das Schreiben zu interessieren.
Im Erwachsenenalter verdiente sie ihren Unterhalt als freie Schriftstellerin und lebte nicht nur in Wien, sondern auch in Innsbruck, Alpbach und in Kitzbühel. Holgersen war überwiegend im Genre der Kinder- und Jugendbücher tätig, denen ein christlich-konservativer Touch zugeschrieben wird. Allerdings schrieb sie auch Gedichte und Theaterstücke, das allerdings mit scheinbar mäßigem Erfolg. In einer Kritik zum ihrem Bauernstück „Die verschlossenen Herzen“, das 1938 auf der Exl-Bühne in Wien aufgeführt wurde, heißt es etwa: „Es gibt prachtvolle, zu höchster dramatischer Wucht gesteigerte Szenen in dem Stück, dichterisch gesehen und voll Farbe und Glut. Doch sind im Ganzen die 6 Bilder zu breit geraten und die Handlung bleibt im Halbdunkel.“ (Allgemeiner Tiroler Anzeiger, Nr. 28, 2.2.1938, S.7)
Neben anderen Literaturpreisen erhielt Alma Holgersen 1961 den Österreichischen Staatspreis für Kinderbücher. Die Schriftstellerin verstarb 1976 in Innsbruck. Das heutige Foto zeigt ein Buchcover von Holgersens Roman „Acht Tage ohne Dich“. Haben Sie ein Buch von Alma Holgersen in Ihrer Jugend gelesen? Teilen Sie gerne Ihre Erfahrungen mit uns!
(Verena Kaiser)