Tut gar nicht weh
Mit den Zahnarztbesuchen ist das ja so eine Sache. Meistens zuckt man mindestens zweimal zusammen. Das erste Mal, wenn der Bohrer angesetzt wird und das zweite Mal beim Auseinanderfalten der Honorarnote. Insofern wird der Statthalterei-Konzepts-Praktikant Leo von Tschurtschenthaler (1878-1952) vermutlich erleichtert durchgeatmet haben, als er die oben abgebildete Honorarnote gelesen hatte. Für die Befestigung einer Emailkrone verrechnete ihm nämlich Dr. Anton Papsch (1860-1929) lediglich 3 (!) Kronen, also umgerechnet etwa rund 25 Euro. Das tut wirklich nicht weh …
Papsch, aus Schruns in Vorarlberg gebürtig, hatte in Innsbruck studiert und unmittelbar nach seiner Promotion im Sommer 1886 seine Ordination in der Museumstraße 16 eröffnet. In den ersten Jahren schaltete er regelmäßig Inserate in den Innsbrucker Nachrichten, wie das untenstehende Beispiel zeigt.
Wie es in einem ausführlichen Nachruf heißt, widmete sich Papsch „fast bis zu seinem Tode mit rastlosem Arbeitseifer der zahnärztlichen Praxis, die er 43 Jahre lang in Innsbruck in der Museumstraße ausübte. Sein überaus ruhiges, freundliches, wenn auch wenig redseliges Temperament und sein fachlich hervorragendes Wirken schufen ihm bis in seine alten Tage einen großen Patientenkreis, der später auch mit der Jungmannschaft auf den mit ihm am selben Platze wirkenden Sohn Dr. Anton Papsch überging. Besonders hervorgehobene sei sein Entgegenkommen gegen unbemittelte Leute.“ Neben Beruf und Familie widmete sich Papsch mit großer Leidenschaft der Stenografie, aber das ist Stoff für eine andere Geschichte …
(StAI, 05.145 Familie Tschurtschenthaler)
Irgendwie muss ich lachen…
Ich habe gestern auch für meine neue Zirkonkrone die Zahnarztrechnung bekommen.
Die tat sehr weh…