Arbeiterjugend
„Ein prächtiges Fest Tausender auf der Hungerburg. Der gestrige Tag war so prächtig als das Fest selbst. Da hilft kein Nörgeln und Schimpfen der haßerfüllten Arbeiterfeinde – das Fest der Jugendweihe gestaltet sich überall, auch in Tirol, von Jahr zu Jahr schöner.“ Mit diesen Zeilen beginnt der Bericht der sozialdemokratischen Volkszeitung über das „Fest der Jugendweihe“ im August 1930. Nicht weniger als 67 Mädchen und 62 Buben standen im Mittelpunkt dieser Feier, mit der sie zu „Genossen und Genossinnen“ wurden.
Unser Titelfoto – auf der Rückseite von alter Hand mit „Jugendweihe Innsbruck 1930“ beschriftet – dürfte die 119 „Weihekinder“ an eben jenem Augusttag zeigen. Aber wo wurde das Foto aufgenommen? Mit Sicherheit nicht auf der Hungerburg. Vielleicht liefert ja die durch die Bäume halb verdeckte Häuserzeile im Hintergrund einen brauchbaren Anhaltspunkt …
(StAI, NL StR Engelbert Hackl)
Die durch Bäume halbverdeckte Häuserzeile sieht jedenfalls der Neuhauserstraße zum Verwechseln ähnlich – also!
8emerkenswert erscheint mir in diesem Zusammenhang die Nachsilbe „…weihe“!
Sie liegen sicher richtig, Frau Stepanek! Neuhauserstraße 14 – Köllenspergergründe (bin zwar kein Wiltener, wie Sie wissen!)
Kann schon sein, daß sich der zu Leopoldstraße 44a gehörende Grund in den Dreißiger Jahren bis zur Neuhauserstraße hin erstreckt hat –
– und erst nach dem Krieg der Wiltener Pfarrkindergarten im westlichen Teil sein „Gebäude“ (klingt gepflegter als „alte Baracke“) und sein „Freigelände“ hatte –
– bis dieser Konzert mit seiner Kurve und dem darauffolgenden Ausbau des Südrings alles verändert hat.
(Wie weit nach Westen der Grund zur Zeit des NSV-Kindergartens gereicht hat? Dafür hatte eine allzu brave und scheue 4 1/2 jährige noch keinen Blick…)
Chapeau, Frau Stepanek! Blitzschnell gelöst.