Ein wenig Aufklärung
Vor einiger Zeit hatte ich an dieser Stelle ein Bild vom Triftkanal veröffentlich, kurz bevor dieser zugeschüttet wurde. In den Kommentaren zum Bild wurde dann eifrig die Funktion und Funktionsweise des Kanals sowie auch die Höhe des Rechens selbst diskutiert. Der heutige Plan aus dem Jahr 1833 kann hier vielleicht etwas Aufklärung verschaffen. Da der Plan im Rahmen der projektierten Innverbauung im Bereich des Ausflusses des Triftkanals gezeichnet wurde, ist er leider beim Abzweig vom Inn – der Bereich der uns interessieren würde – abgeschnitten. Zumindest lässt sich das ungefähre Aussehen des Rechens aber erahnen. Ob er über die volle Flussbreite gebaut war, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, es scheint aber eher nicht der Fall gewesen zu sein.
Der Plan gibt mir außerdem wieder ein neues Rätsel auf, das vielleicht jemand aus der Leser:innenschaft beantworten kann. Ich habe mich nämlich gefragt, um was es sich bei den am Nordufer, westlich der beiden eingezeichneten Archen handelt? Sind das evtl. Anlagen zur Fischzucht?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Pl-305)
…..oder zum Wäscheschwemmen? (Das wurde bis Anfang des 20.Jhdts. gerne an Kanälen, evtl. an abgegrenzten Flußuferteilen – oder an größeren öffentlichen Brunnen durchgeführt.
Nach ihrer Verehelichung im Jahr 1899 wohnten meine Großeltern in der Egerdachstraße (Vitzthumhaus). Meine Großmutter hat mir erzählt, daß sie die Bettwäsche im Becken des Pradler Dorfbrunnens geschwemmt hat.
Da der Plan für die Innverbauung gemacht wurde, würde ich diese Dämme in den Inn hinein als Buhnen interpetieren. Man wollte damit Land gewinnen und zugleich den Fluss eintiefen, damit der Flussquerschnitt größere Hochwassermengen transportieren kann – also ein Maßnahme die sich nach langjährige Beobachtung und auch durch die Veränderung des Klimas z.T. kontraproduktiv erwiesen hat, da man so das Problem nur Flußabwärts verlegt…z.B. nach Wörgl.